Südpfalz Drohungen gegen Elsässer in Corona-Zeiten: „So etwas darf sich nie wieder wiederholen.“

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Anfeindungen und blöde Sprüche: Als die deutsch-französische Grenze wegen Corona geschlossen wurde, wurden Elsässer angegangen, wenn sie südpfälzischen Boden betraten. Landrat Dietmar Seefeldt hat am Samstag in Schweigen-Rechtenbach ein Manifest mit allen Unterschriften der Grenzlandmedaillenträger an die Europa-Abgeordneten Anne Sander und Christine Schneider überreicht. Der Christdemokrat sagte: „So etwas darf nie wieder passieren.“

In dem Manifest appellieren die Träger der Grenzlandmedaille an Entscheidungsträger in der Politik, die Beamten beiderseits der Grenzen und die betroffenen Menschen in der Region, die wertvolle, über viele Jahre gewachsene harmonische Zusammenarbeit in vielen Bereichen, das Miteinander, das Verständnis füreinander, das Bewusstsein für die historische Verantwortung zu bewahren und auch in Corona-Zeiten zu leben: „Wir möchten das Erreichte mit respektvollem Verständnis für die aktuelle Situation mit allen Kräften gemeinsam verteidigen“, unterstreichen die Unterzeichner des Manifests.

Landrat Dietmar Seefeldt betonte bei der Übergabe, dass in diesem vom Coronavirus geprägten Jahr, in dem es die deutsch-französische Freundschaft in besonderer Weise zu würdigen gelte, es Lothar Bade war, der 2011 die Grenzlandmedaille verliehen bekam, der den Anstoß zu diesem Manifest gab. Seefeldt machte mit Blick auf den Beginn der Pandemie deutlich: „So wie die Grenzschließung und die eingeführten Kontrollen über unsere Köpfe hinweg entschieden und umgesetzt wurde, so wie sich die Menschen, insbesondere auf deutscher Seite, verhalten haben – so etwas darf sich nie wieder wiederholen.“

Die Grenzlandmedaille ist eine der höchsten Auszeichnungen des Landkreises und wird seit 1987 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten „von hiwwe und driwwe“ verliehen, die sich in besonderer Weise um die Freundschaft und die Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich, insbesondere zwischen dem Elsass und der Südpfalz, verdient gemacht haben. Sie gilt als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft.

Das sind die Unterzeichner des Manifests: Raimund Zimmermann, Kapsweyer (1993), Helmut Bretzer, Schweigen-Rechtenbach (1995), Hans Kistenmacher, Neuleiningen (1997), Daniel Hoeffel, Handschuheim (1999), Kurt Beck, Steinfeld (2001), Wolfgang Faber, Oberotterbach (2003), Clemens Schmitt, Bad Bergzabern (2005), Huegette Dreikaus, Hagenau (2005), Ottmar Klein, Dörrenbach (2007), Joseph Richter, Weißenburg, (2007), Manfred Sutter, Bad Bergzabern (2009), Marc Seiwert, Weißenburg, (2009), Lothar Bade, Birkenhördt (2011), Jean Weissbecker, Weißenburg, (2011), Rolf Übel, Landau (2013), Hermann Paul, Kapsweyer (2015), Victor Ringeisen, Riedseltz (2015), Rudi Götz, Annweiler (2017), Bernard Riedinger, Weißenburg (2017), Helmut Geißer, Schweigen-Rechtenbach (2019), André Hauck, Steinseltz (2019).

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