Kommentar Einsamkeit: Bund sollte Projekte vor Ort finanziell unterstützen

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Einsamkeit ist ein Problem, das alle angeht. Dass der Bund das erkannt hat, ist gut. Das Geld wäre aber vor Ort besser angelegt.

Einsamkeit kann sozial, emotional oder beides sein. Und sie wirkt sich so unterschiedlich aus, wie es die Menschen sind. Viele, Jung wie Alt, leiden darunter, aber den ersten, oft kleinen Schritt müssen sie selbst machen. Angebote für Einsame gibt es genug. Alleine an der Südlichen Weinstraße sind es gefühlt Hunderte. Angesprochen sind damit nicht nur Senioren, sondern alle Altersgruppen.

Ob die von der Bundesregierung ausgerufene Woche der Einsamkeit wirklich sinnvoll war, kann getrost bezweifelt werden. Anstatt Arbeitskräfte, die das Thema weiterhin theoretisch aufarbeiten, Einsamkeitsstrategien und Einsamkeitsbarometer erstellen, vermutlich teuer zu bezahlen, sollte man mit dem Geld lieber vor Ort Projekte unterstützen, die praktische Angebote machen.

Wobei es auch nicht immer Geld braucht, um der Einsamkeit die Stirn zu bieten. Jeder kann kostenlos etwas tun. Indem er oder sie zum Beispiel die allein lebende Nachbarin zum Kaffee einlädt. Oder sich auch nur auf einen Plausch am Gartenzaun Zeit nimmt.

Schon Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe hat sich mit dem Thema Einsamkeit beschäftigt. „Wer sich der Einsamkeit ergibt, Ach, der ist bald allein“, heißt es in seinem Gedicht namens Harfenspieler. Und dem ist nichts hinzuzufügen.

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