Kreis Südliche Weinstraße Götz geht, Thiele kommt
Großer Bahnhof am Donnerstag im Feuerwehrhaus in Bad Bergzabern: Es galt einen Abschied und einen Neuanfang zu feiern. Im Beisein von knapp 400 Wegbegleitern und Ehrengästen, darunter auch Gäste aus dem Elsass und mehr als 90 Mitglieder der Jugendfeuerwehren im Kreis, wurde Rudi Götz (60) nach 19 Jahren als ehrenamtlicher Kreisfeuerwehrinspekteur offiziell verabschiedet. Und der 32-jährige Jens Thiele als erster hauptamtlicher KFI als sein Nachfolger eingeführt.
Es war ein Abend voller Emotionen, bei dem sich bei dem scheidenden Mann an der Spitze der rund 2000 Kräfte zählenden Feuerwehren im Landkreis die eine oder andere Träne selbstständig machte. „Der Auftritt der Jugendfeuerwehren ist heute das schönste Geschenk und für mich der Beweis, dass man sich im Landkreis Südliche Weinstraße um den Feuer-wehr-Nachwuchs keine Sorgen machen muss“, sagte Götz sichtlich gerührt. Bereits im Juni vergangenen Jahres hätte er beim Kreisfeuerwehrtag in Annweiler verabschiedet werden sollen. Er stellte sich dann aber noch fast eineinhalb Jahre für das Amt des Kreisfeuerwehrinspekteurs zur Verfügung, weil der vorgesehene Nachfolger der Kreisverwaltung einen Korb gegeben hatte. Landrätin Theresia Riedmaier (SPD) und Helmut Geißer (FWG) als der für den Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis zuständige Kreisbeigeordnete gingen auf das „Leben für die Feuerwehr“ von Rudi Götz ein. Gewürdigt wurde seine hohe Fachkompetenz. Ob bei der technischen Ausstattung von Feuerwehrfahrzeugen, dem Umsetzen von technischen Richtlinien oder bei der Planung und Durchführung größerer Katastrophenschutzübungen: Rudi Götz habe immer als Ansprechpartner zur Verfügung gestanden. Gewürdigt wurden auch die interkommunale Zusammenarbeit, die intensiven Kontakte zu den Vertretern der Kommunen, der Polizei, des THW des DRK oder des Forsts sowie vielen anderen Organisationen und Verbänden. Von Geißer herausgestellt wurde vor allem auch die Pflege der Kameradschaft und Freundschaft mit den elsässischen Pompiers. „Durch die Kombination aus dem riesigen Know-how und seiner Leidenschaft für die Feuerwehr war Rudi Götz ein Glücksfall für den Landkreis. Du, lieber Rudi, hast ihm viel gegeben“, sagte Geißer. Dirk Nerding, einer der Stellvertreter von Götz, dankte im Namen der Feuerwehrkameraden. Er überreichte ein Bild von Armin Hott, das das bunte Leben eines Feuerwehrmannes widerspiegelt. Weiter erhielt Götz einen Scheck über 350 Euro für die Senegalhilfe, für die er sich engagiert. Dann war der Fokus auf den zweiten „Hauptakteur des Abends“ gerichtet, Jens Thiele, dessen Ernennung zum hauptamtlichen Kreisfeuerwehrinspekteur mit Wirkung vom 1. Oktober bereits erfolgt ist. Thiele wird seinen Wohnsitz von Rastatt nach Herxheim verlegen. Mit Jens Thiele, der in Kassel geboren ist und seit März dieses Jahres als Leiter Werkschutz und Werkfeuerwehr der Daimler AG Werk Rastatt, Gaggenau und Kuppenheim tätig ist, gewinne die Feuerwehr im Landkreis einen hervorragend ausgebildeten KFI, der alle notwendigen Qualifikationen erfülle, sagte Riedmaier. Die vielen Veränderungen im Feuerwehrwesen und Katastrophenschutz hätten eine Neuausrichtung zwingend notwendig gemacht, die im Landkreis die Hauptamtlichkeit des KFI rechtfertigten. Zum Schluss rückte Theresia Riedmaier noch einmal selbst mit der Verabschiedung als Landrätin durch die Feuerwehr ins Rampenlicht. Für ihre Verdienste um die Feuerwehr überreichte ihr Werner Baum, Schatzmeister des Regional-Feuerwehrverband Vorderpfalz, die Ehrenmedaille des Deutschen Feuerwehrverbandes.