Kreis Südliche Weinstraße Großer Konkurrenz getrotzt

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Fünf Schläge benötigte Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU), dann war am Freitagabend der Fassbieranstich unter Assistenz von Viktoria-Präsident Markus Maier als Festwirt vollbracht und damit der Gallusmarkt mit „50 Schoppe fer umme“ in Herxheim eröffnet. Zuvor war das Großdorf-Oberhaupt unter Trommelwirbel und Fanfarenklängen des Fanfarenzuges der Feuerwehr im Festzug vom Altenzentrum St. Josef aus hinüber auf den Festplatz gepilgert. Der Herxheimer Gallus-Markt bot weider ein Mix aus Verkaufsständen, Oktoberfest, Dirndl und Trachten, Bauernmarkt, Schlemmereien und Fahrgeschäften. Doch zunächst war der Besucherstrom gestern verhalten. Doch als die Geschäfte ihre Türen öffneten, kam mehr Leben auf. Der Gallusmarkt hat eben sein Stammpublikum. Man musste sich allerdings schon gut einpacken, um gegen die kühlen Temperaturen gewappnet zu sein. Ein Herxheimer Senior erinnerte sich schon bei der Eröffnung an die alte Bauernregel, die da lautet: „Hedwig und St. Gall, machen das schöne Wetter all“. Ein anderes lautet: „Ist St. Gallus nicht trocken, folgt ein Sommer mit nassen Socken“. Die Herxheimer ließen sich die Feierlaune aber nicht verderben. Die Geschäfte und Möbelhäuser luden zum Bummeln ein. Während sich die Damen mehr den modischen Artikeln zuwandten, lockte der Bauernmarkt die Männer. Ständig umlagert war der „Arbeitsplatz“ des 74-jährigen Korbmachers Werner Völckel aus Wörth. Der Produzent von meist aus Weidentrieben geflochtenen Körben hat den Beruf des Korbmachers von der Pike auf gelernt, reist an den Wochenenden zu Bauernmärkten. Seit zehn Jahren ist er beim Gallusmarkt in Herxheim vertreten. Die Nachfrage sei nach wie vor gut, vor allem, weil die Leute mit eigenen Augen die Herstellung der Körbe verfolgen könnten. Heute würden die Korbmacher in Deutschland unter der neuen Berufsbezeichnung Flechtwerkgestalter ausgebildet. Damen- und Herrenstrickwaren waren bei Sonja Wittner aus Meckesheim gefragt. Sie war ob der kühlen Temperaturen gar nicht einmal traurig. Ionna Panagiotopoulou aus Landau kam immer wieder mit Zaungäste ins Gespräch über griechisches Olivenöl aus eigener Herstellung. Alles um den Käse, vom Pfälzer Ziegenkäse bis zum Liptauer, drehte sich bei dem Team des Feinkosthandels Weis aus Frankenthal. Kaum alleine blieb Cosimo Carucci aus Altrip mit seinen italienischen Spezialitäten wie Salami, Schinken oder Balsamico-Essig. Auch Suat Zekirov aus Lambsheim konnte mit seinen gefüllten Tomaten Kunden gewinnen. Auf die kleinen Marktbesucher warteten Fahrgeschäfte wie Autoskooter oder die Schiffschaukel. Der Duft von Schwarzwälder und elsässischem Schinken sowie Wurstwaren und Käse wehte einem um die Nase. Es wurde reichlich gespachtelt, wie aufmerksame Beobachter in der Leonhard-Peters-Straße feststellen konnten. Info Am heutigen Montag kommen ab 16.30 Uhr die Buben und Mädchen bei „Kasper und die Bärenhöhle“ auf ihre Kosten. Am morgigen Dienstag stehen ab 14.30 Uhr die Senioren beim Gallusmarkt im Mittelpunkt. (som)

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