Kreis Südliche Weinstraße Im Westen was Neues

91-91924757.jpg

Zehn Hektar ist das Gewerbegebiet West II in Herxheim groß. Nimmt man die Straßen und Zufahrten weg, bleiben 7,8 Hektar reine Baufläche. 7,8 Hektar Land zwischen den beiden Landstraßen nach Insheim und Rohrbach, die Ende des Jahres komplett verkauft sein sollen. Noch sind 2,5 Hektar zu haben, wie Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU) im Gespräch mit der RHEINPFALZ mitteilt. Aber die Gemeinde stehe in Verhandlungen mit Unternehmen, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen. Damit ist das Kapitel West II so gut wie durch. Jahrelang hatten die Firmen darauf gewartet, sich im Westen des Großdorfes zu vergrößern oder hier einen komplett neuen Standort zu generieren. Es hing vor allem an den archäologischen Ausgrabungen, dass sich der Bau verzögert hat, erwähnte Trauth schon mehrfach gegenüber unserer Zeitung. Schon das Gewerbegebiet West I auf der anderen Seite der Rohrbacher Landstraße war abhängig von der Dauer der Ausgrabungen historisch sehr bedeutsamer Funde. Was des Archäologen Freud’, ist des Bauherren Leid. Die lange Wartezeit hat die Firmen aber offensichtlich nicht abgeschreckt – sie hielten an ihrem favorisierten Standort fest. Bis Jahresende soll das Gebiet komplett erschlossen sein, sodass im kommenden Jahr nur noch die Straßendecke auf die Wege muss. „Wir sind sehr zufrieden, dass so viele Unternehmen den Mut haben, zu investieren“, sagt Trauth. Ein glücklicher Umstand sei da bestimmt auch die günstige Zinslage. Mit dem Raiffeisen-Warenlager öffnete im September 2013 – knapp zweieinhalb Jahre nach dem Beschluss, das Gebiet zu bebauen – das erste Unternehmen auf 17.000 Quadratmetern seine Pforten. Es folgte der Großhandel für Metalltechnik und Kunststoffe Hellmann mit etwa 3500 Quadratmetern Fläche, ein Online-Unternehmen mit 2500 und ein Gipser/Stuckateurbetrieb mit 1500 Quadratmetern (wir berichteten). Im Entstehen beziehungsweise gerade fertig sind eine Schreinerei sowie eine Elektrofirma. Sie alle zusammen beschäftigen laut Trauth etwa 70 Mitarbeiter. Mit der Verpackungsfirma Weber bekommen die ansässigen Firmen derzeit einen dicken Fisch als Nachbarn. Das Unternehmen, das bereits mehrere Standorte Am Kleinwald im Osten des Dorfes hat, wird nach Angaben des Ortsbürgermeisters noch Ende dieses Jahres seine 8000 Quadratmeter große Produktions- und Lagerhalle in Betrieb nehmen. Das Grundstück selbst ist 12.500 Quadratmeter groß. Erst Mitte des Jahres hatte die Firma mit dem Hallenbau begonnen. Den Standort wechselt die Raiffeisen Waren-Zentrale (RWZ), eine Firma für Landwirtschaftsprodukte. Der Umzug, der für 2017 geplant ist, hat laut Trauth vor allem strukturelle Gründe: „Das Unternehmen ist bisher im Alzheimer Weg, wo es nicht ganz einfach ist, mit dem Lkw hinzukommen.“ Genau wie die anderen Unternehmen profitiere RWZ künftig von der direkten Nähe zur Autobahn A 65. Auch neu sind eine Firma für Raumdecken und ein Gemüse-Verpacker. Zusammen mit Weber und RWZ schaffen sie weitere 80 bis 100 Arbeitsplätze. Zehn Millionen Euro investieren die Unternehmen nach Angaben von Trauth insgesamt in ihre neuen Standorte im Gewerbegebiet – die Firma Weber nicht miteingerechnet. Damit ist das Gewerbegebiet West II ausgeschöpft. Zwar hätten auswärtige Firmen Interesse an weiteren Bauplätzen im Westen Herxheims bekundet, so Trauth. Nachdem der Verbandsgemeinderat im Juni dieses Jahres beschlossen hatte, die beiden Gewerbegebiete West I und II um jeweils über drei Hektar zu vergrößern, betrachtet er die Erschließung aber für abgeschlossen. Was jedoch noch fehlt, ist aus Sicht der Gemeindespitze ein Kreisel, der die beiden Gebiete am westlichen Ende mit der Landstraße nach Rohrbach verbindet. Somit hätten beide Areale nicht mehr jeweils einen, sondern zwei Zufahrten. Die gut zehn neuen Firmen füllen das Gemeindekässel mit einer „bei diesen Größen nicht zu unterschätzenden Grundsteuer“, so der Ortsbürgermeister. Er hofft, dass die Unternehmen in der guten Geschäftslage gut wirtschaften – und entsprechend mehr Gewerbesteuer reinbringen.

x