Herxheim Kampf gegen Ameisenplage hat begonnen

500 Köderdosen hat die Gemeinde an betroffenen Haushalte verteilt.
500 Köderdosen hat die Gemeinde an betroffenen Haushalte verteilt.

In Herxheim unterhöhlen Millionen von Ameisen Gehwege. Sogar in Wohnungen krabbeln die Tiere der Art Tapinoma magnum. Jetzt soll ihnen der Garaus gemacht werden.

Im Ortszentrum Herxheims hat sich eine Superkolonie der Ameisenart Tapinoma magnum mit mehr als 100 Königinnen und Millionen von Arbeiterinnen niedergelassen. Das Problem bei der Bekämpfung der Eindringlinge ist, dass handelsübliches Ameisenpulver keine Wirkung zeigt.

Besser funktionieren soll es mit einem giftigen Ködergel, das die Verbandsgemeindeverwaltung an Privathaushalte verteilt hat. 1000 Dosen habe man erhalten, erklärt Verwaltungssprecherin Nicole Theriault. „Wir haben jeweils zwei Dosen an alle Haushalte verschickt, die in dem betroffenen Gebiet liegen, insgesamt haben wir etwa 500 Dosen verteilt.“ Sollten bei jemanden die zwei Dosen nicht reichen, könne er weitere im Rathaus bekommen. Versorgt wurden die Keßlerstraße, die Peter-Betz-Straße am Übergang zur Keßlerstraße, die Straße Am Krichberg, die Untere Hauptstraße 147 – 155, die Burggasse, die Niederhohlstraße bis zur Einmündung Bussereaustraße sowie die Habertsgasse. „Pro Dose werden sieben Quadratmeter abgedeckt“, sagt Theriault. Um die Köder optimal zu verteilen, habe man die Anwohner aufgerufen, sich mit den Nachbarn über die Standorte der Dosen abzustimmen. „Wir habe schon einige Rückmeldungen bekommen, dass das auch so gemacht wird.“

Gemeinde setzt auf Granulat

In den grünen Döschen ist ein Gel, das die Ameisen als Futter einsammeln. Laut Theriault wird der darin enthaltenen Wirkstoff erst durch den Stoffwechsel bioaktiv, sprich giftig. Durch diese Verzögerung werde die Nahrung auch in den Bau zur Königin getragen, die das Bekämpfungsmittel dann auch fresse, erklärt die Sprecherin zur Wirkweise.

Neben dem Gel in den Köderdosen setzt das Großdorf auf eine weitere Methode im Kampf gegen Tapinoma magnum. Die Gemeinde hat eine Fachfirma beauftragt, die ein in Wasser gelöstes Granulat ausbringt. „Das ist ein Insektizid, das bei Kontakt für die Ameise tödlich ist und das zudem eine Sperrschicht bildet, sodass die Ameise den Boden nicht mehr bearbeiten kann – sie kommt also von unten nicht mehr nach oben“, erklärt Theriault. Die Außenflächen der Kita St. Maria seien schon vergangene Woche mit dem Granulat bearbeitet worden. „Mit sichtbarem Erfolg.“ Auf dem gesamten Kirchberg und auch auf dem Parkplatz am Friedhof werde im Laufe dieser Woche gearbeitet.

Die Ameisenart Tapinoma magnum ist ursprünglich in Nordafrika beheimatet. Den ersten Nachweis in Deutschland gab es im Jahr 2009 auf dem Gelände einer Baumschule in Ingelheim bei Mainz. Mittlerweile gibt es Kolonien in mehreren Bundesländern. In der Pfalz melden neben Herxheim unter anderem Landau, Otterstadt und Limburgerhof Befall von Tapinoma magnum. Für den Laien sind die Ameisen kaum von einheimischen Arten zu unterscheiden. Ob es sich in einem konkreten Fall um Tapinoma magnum handelt, muss von Experten festgestellt werden.

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