Kreis Südliche Weinstraße Mann des Ausgleichs

20 Jahre Ortchef in Gommersheim: Günther Moßbach.
20 Jahre Ortchef in Gommersheim: Günther Moßbach.

«GOMMERSHEIM.» Es ist etwas ruhig um ihn geworden, ganz im Gegensatz zu seiner aktiven Zeit. Günther Moßbach, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Gommersheim, der mit seiner Frau den Lebensabend in Frankenthal verbringt, aber noch regelmäßig Gommersheim besucht, wird heute 90 Jahre. Und wie steht’s mit Gesundheit und Laune? „Ich kann mich nicht beklagen“, sagt der Senior.

Geboren am 4. Mai 1928 in Dörnbach, heute ein Ortsteil von Rockenhausen, trat er mit 21 Jahren in der einklassigen Volksschule in Waldgrehweiler seine erste Stelle im Schuldienst an. 1958 führte ihn der Weg als Lehrer in die Südpfalz, zunächst nach Wollmesheim, dann Altdorf und Gommersheim, wo er 1962 als Hauptlehrer die Schulleitung übernahm. Gommersheim wurde schnell zu zweiten Heimat, wo – wie er es einmal formulierte – „ich mein Lebenswerk in erweiterter Weise erfüllen konnte“. 1976 wurden die Schulen Gommersheim und Böbingen zur Gäuschule Böbingen-Gommersheim zusammengelegt, in der die Kinder aus Altdorf, Böbingen, Freimersheim und Gommersheim unterrichtet wurden. Günther Moßbach wurde Rektor. Die meisten Schüler schätzten ihn wegen seiner Kompetenz und seiner väterlichen, menschlichen Art. Über die Gäu-Gemeinden hinaus bekannt wurde Moßbach besonders durch seine kommunalpolitische Tätigkeit: Erfahrungen sammelte er als Kreistagsmitglied in Rockenhausen und später dann im Kreistag Landau beziehungsweise Südliche Weinstraße. In Gommersheim wurde er 1969 erstmals zum Bürgermeister gewählt, er übte dieses Amt bis 1989 aus. Sein Bestreben war immer, das Wohl von Gommersheim über streitige Auseinandersetzungen zu stellen. Er war stets ein Mann des Ausgleichs, der konzentriert und diszipliniert diskutierte. In seiner 20-jährigen Amtszeit brachte er Gommersheim ganz schön voran. Beispiele sind der Bau der Friedhofshalle, die Erschließung des Neubaugebietes „Im Kirchgarten“, der Bau der Turnhalle, der Ausbau des Dorfplatzes und der Dorfstraßen, die Renovierung des Rathausturms, der Bau der Grillhütte oder das Schaffen eines Gartenhausgebietes. Moßbach ließ sich gerne in die Pflicht nehmen. Große Verdienste hat sich Moßbach um die deutsch-französische Freundschaft erworben, da vor allem bei der Partnerschaft mit der burgundischen Gemeinde Varennes-Saint-Saveur. Von 1970 bis 1985 war er Vorsitzender des DRK-Ortsvereins. Beim Entstehen der Verbandsgemeinde Edenkoben half er als erster Verbandsbeigeordneter die Anfangsschwierigkeiten zu überwinden. Lang ist die Liste seiner parteipolitischen Aktivitäten: 1953 wurde er Mitglied der SPD. 1955 übernahm er das Amt des SPD-Kreisvorsitzenden in Rockenhausen. Von 1957 bis 1963 war er Mitglied des Bezirksvorstandes seiner Partei. 1958 wurde er Bezirksvorsitzender der pfälzischen Jungsozialisten. Neben der Ehrennadel des Landes wurde ihm die Willy-Brandt-Medaille verliehen. Seine Heimatgemeinde Gommersheim will ihn besonders auszeichnen.

x