Landau Missbrauchsfall Edenkoben: Prozess wird kürzer als gedacht

Beim Prozessauftakt hatte Anwältin Gabriele Haas mitgeteilt, dass der Angeklagte seine Tat bereue.
Beim Prozessauftakt hatte Anwältin Gabriele Haas mitgeteilt, dass der Angeklagte seine Tat bereue.

Der Prozess zum Missbrauchsfall Edenkoben ist nach einer längeren Unterbrechung fortgesetzt worden. Am Freitag war der fünfte Verhandlungstag – viel mehr werden nicht folgen.

Der Angeklagte wirkt etwas mitgenommen, als er in Begleitung von Justizangestellten den Saal im Landauer Landgericht betritt. Er klage über Schmerzen, sagt der Mann. Zwei Sitzungen waren aufgrund seiner Krankheit und eines OP-Eingriffs aufgehoben worden. Der Termin an diesem Vormittag, der fünfte Verhandlungstag zum Missbrauchsfall Edenkoben, stand zuvor auf der Kippe. Weil nicht absehbar war, ob der 62-Jährige in der körperlichen Verfassung sein wird, an der Sitzung teilzunehmen. Am späten Donnerstagnachmittag gab es dann endgültig Gewissheit: Die Pressestelle bestätigte den Termin.

Der Großteil der Sitzung findet allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Unter anderem geht es um das rechtsmedizinische Gutachten zum Kind, dem sich der Angeklagte im September vergangenen Jahres bemächtigt hat. Die Tat hatte er bereits zum Prozessauftakt eingeräumt.

Wie es im Prozess weitergeht

Als Zeugen sagen dann drei Polizeibeamte aus. Es kommen jedoch keine Dinge ans Licht, die nicht schon bekannt sind. Die drei Männer schildern, wie sie jenen Tag erlebten. Einer von ihnen war am Schulzentrum in Edenkoben. Als es nach der Vermisstenmeldung darum ging, schnell an Infos zu kommen, wo das Mädchen zuletzt gesehen wurde und welche Beobachtungen gemacht wurden. Es war auf dem Weg zur Schule entführt worden, wie sich herausstellte. Später am Tag konnte es nach einer Verfolgungsjagd von der Polizei gerettet werden.

So meldeten sich am Tag der Entführung sowie am tags drauf jeweils eine Handvoll Kinder, die etwas bemerkt hatten. Erst als die Notizen verlesen werden, die damals gemacht wurden, erinnert sich der Polizeibeamte an Personen, die sich damals geäußert hatten. Ein Berufskollege schildert später Hintergründe, wie die Flucht des Mannes beendet werden konnte.

Waren anfangs zwölf Prozesstermine zum Missbrauchsfall anberaumt, der bundesweit für Aufsehen sorgte, wird die Verhandlung wohl schneller beendet sein als gedacht. Die nächste Sitzung, die für den 28. März geplant ist, wird aufgehoben. In den zwei darauffolgenden, am 8. und 11. April, halten Staatsanwaltschaft und Nebenklage sowie die Verteidigung ihre Schlussplädoyers.

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