Kreis Südliche Weinstraße Schwimmbadgeruch in der Küche oder graues Wasser im Glas
Graues Wasser oder Schwimmbadgeruch in der Küche – Mitglieder des Gemeinderats kritisieren die Trinkwasserqualität in Pleisweiler-Oberhofen. Der Rat bemängelt zudem fehlende Aufklärung der Bürger. Martin Engelhard, Leiter der Verbandsgemeindewerke, wirbt um Verständnis.
„Das Wasser wird seit dem 27. September gechlort“, sagt Martin Engelhard, Leiter der Verbandsgemeindewerke, auf Anfrage der RHEINPFALZ. Das werde wohl noch eine Woche weitergehen. In der Vergangenheit sei Pleisweiler-Oberhofen von vier Quellen aus dem eigenen Gebiet versorgt worden, eine davon sei versiegt. „Die restlichen Quellen reichen für den Bedarf der Gemeinde nicht aus, wir haben Wasser von den Stadtwerken dazu gekauft“, sagt Engelhard. Das Wasser der Stadtwerke wird vom Übergabepunkt bei der Emilienruhe bis zum Hochbehälter in Pleisweiler gepumpt, wo es mit dem Quellwasser zusammenfließt. „Eine der drei Quellen war mit Keimen belastet, da mussten wir chloren, seit der ersten Chlorung gibt es keinen Befund mehr.“ Als wahrscheinlich gilt, dass die Keime über Tierkot ins Wasser gelangen. Wie lange gechlort wird, schreibe das Gesundheitsamt vor, das auch zusätzlich zu den wöchentlichen Proben der Verbandsgemeindewerke unangekündigt eigene Proben nehme, sagt Engelhard. Den unterschiedlichen Geruch des Wassers und das Aussehen kann der Leiter der Werke ebenfalls erklären: „Wenn der Wasserverbrauch hoch ist, ist das gechlorte Quellwasser mit dem nicht gechlorten Wasser der Stadtwerke im Hochbehälter gemischt, da fällt wahrscheinlich nichts oder nicht viel auf. Bei niedrigem Verbrauch kommt ausschließlich das gechlorte Quellwasser aus der Leitung.“ Pleisweiler-Oberhofen hat im vergangenen Jahr rund 43.000 Kubikmeter Wasser verbraucht, davon entfallen etwa 33.000 auf die privaten Haushalte, 5100 auf Gewerbeansiedlungen und 4000 auf den Weinbau. Rund 700 Kubikmeter verbrauchte die Gemeinde. „Es ist ein Riesenbrocken, der gestemmt werden muss“, fasste die Leiterin der Kindertagesstätte „Waldgeister“, Dagmar Löbs, die Arbeit in der Kita in ihrem Bericht zusammen. Mit 5,68 Stellen werden derzeit 42 Kinder betreut, ein Platz ist noch frei. „Wir haben einen Kampf um Stellen hinter uns“, so Ortsbürgermeister Roland Gruschinski. Die Ortsgemeinde sei teilweise finanziell eingesprungen, um Stellen zu erhalten. Der Stellenschlüssel von 5,68 ist auf acht Erzieherinnen verteilt. Der Personalschlüssel richtet sich nach der Zahl der Kinder. Sollte diese sich im Lauf des Kindergartenjahres – wie in Pleisweiler-Oberhofen - erhöhen, werden zusätzliche Stellen erst im neuen Kitajahr genehmigt. Löbs schilderte die vielfältigen Aufgaben in der Kita, in der 18 Kinder zwischen zwei und drei Jahre alt sind. Elf müssen gewickelt werden. 20 Kinder sind den ganzen Tag in der Einrichtung. „Wir sind am Limit“, so Löbs. Von den 42 Kindern sind 27 aus Pleisweiler-Oberhofen, zwölf aus Niederhorbach, die restlichen aus anderen Gemeinden.