Wilgartswiesen Tankhof an B10: Bezirksverband Pfalz gegen Neubau

Für den Lkw-Parkplatz wurde im vergangenen Jahr viel Wald gerodet.
Für den Lkw-Parkplatz wurde im vergangenen Jahr viel Wald gerodet.

Der Bezirksverband Pfalz spricht sich gegen den Bau eines geplanten Tankhofs an der B10 bei Wilgartswiesen aus. Es liege kein zwingendes öffentliches Interesse vor.

Der Bezirksverband ist Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald und befürchtet, eine zusätzliche Zersplitterung des Pfälzerwalds, „die vom MAB-Nationalkomitee daher sicherlich nicht ohne Konsequenzen hingenommen würde“. Das Komitee ist unter anderem für die Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten zuständig.

Die BI Queichtal weist auf die Stellungnahme des Bezirksverbands hin und begrüßt die ablehnende Haltung ausdrücklich, wie es in einer von Vorstand Werner Schreiner gezeichneten Mitteilung heißt. Zur Fristwahrung habe der Bezirksvorstand bereits Anfang Juli in einer Eilentscheidung den ablehnenden Bescheid gefasst, so Schreiner. „Der Ausschuss für das Biosphärenreservat wurde nun in der ersten Sitzung der neuen Wahlperiode darüber informiert.“ Der Verband habe dem „überdimensionierten wie überflüssigen Lkw-Tankhof an der B10 die Rote Karte gezeigt“. Der Tankhof sei hinter der gerade im Bau befindlichen 3,2 Hektar großen Rastanlage geplant und würde weitere vier Hektar Wald verschlingen.

„Kein Kartoffelacker“

Mit der Ablehnung des B10-Tankhofes bekomme die Planung der VG Hauenstein „endlich ihre Grenzen aufgezeigt“. 11,2 Hektar für das Gewerbegebiet, 3,2 für den Lkw-Rastplatz, 20 bis 30 Hektar für den B10-Ausbau an der Felsnase und weitere vier Hektar für den Tankhof ergäbe „übergriffige“ 40 bis 50 Hektar Flächenverbrauch, kommentiert Schreiner für die Bürgerinitiative. „Es war höchste Zeit, dass der Bezirksverband Pfalz endlich die Reißleine gezogen hat.“

Dem Hauensteiner Bürgermeister Patrick Weißler wirft die BI auch Sonderinteressen vor, da er gleichzeitig zweiter Vorsitzender der B10-Ausbauinitiative „4-Spuren-Jetzt“ sei. Zudem offenbare die Bauverwaltung „offensichtlich große Defizite im Umgang mit den kostbaren Gütern Wald und Boden“. Schreiner hoffe, dass „alle Kommunen im Biosphärenreservat zukünftig deutlich sensibler und nachhaltiger in ihren Planungen vorgehen. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald ist eine weltweit anerkannte Modellregion für nachhaltige Entwicklung und kein x-beliebiger Kartoffel- oder Rübenacker in der Agrarnutzung.“

Die Pläne der Gemeinde bezüglich des Tankhofs mit Gewerbepark hatten bei Naturschützern in der Südpfalz heftige Kritik ausgelöst.

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