Kreis Südliche Weinstraße Todesstich im Wohnheim: Hintergrund noch unklar

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Edenkoben: Die Ermittlungen dauern laut Staatsanwaltschaft an. Das Ergebnis der Obduktion liegt noch nicht vor.

Wie gestern berichtet, kam es am Samstag gegen 22 Uhr in dem Haus In den Seewiesen 17 in Edenkoben zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen zwei polnischen Männern, in deren Verlauf ein 51-Jähriger seinem um acht Jahre jüngeren Gegenüber ein Messer in den Oberkörper rammte. Dabei wurde der 43-Jährige so schwer verletzt, dass er wenig später starb. Ein Augenzeuge hatte die Polizeiinspektion Edenkoben alarmiert. Der mutmaßliche Täter konnte vor Ort festgenommen werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landau ordnete der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Landau gegen den Beschuldigten wegen Mordverdachts Untersuchungshaft an. Die Leitende Oberstaatsanwältin Angelika Möhlig sagte gestern auf Anfrage, dass die Ermittlungen andauern. Mit Unterstützung eines Dolmetschers werde der Beschuldigte vernommen. Über die Hintergründe des eskalierenden Streits machte Möhlig keine Angaben. Auch nicht darüber, um was für ein Messer es sich handelte und wo in dem Gebäude die Tat geschah. Aber es sei so gewesen, dass es mehrere Augenzeugen gab. Sie hätten den tödlichen Stich aber offenbar nicht verhindern können. Angelika Möhlig verwies auf die gestrige Obduktion des Leichnams, deren Ergebnis gestern Nachmittag noch ausstand. „Leider gibt es demnach noch keine neueren Erkenntnisse“, unterstrich die Chefin der Staatsanwaltschaft. Erst müssten die Zeugenvernehmungen abgeschlossen werden. Stadtbürgermeister Werner Kastner ist das Gebäude schon seit einiger Zeit „suspekt“. Seinen Worten zufolge seien dort Leiharbeiter untergebracht. Das Haus, das früher schon mal leer gestanden sei, habe schon einige Male den Besitzer gewechselt. Inzwischen gehöre es einer Firma, die sich auf die Überlassung von Arbeitnehmern spezialisiert habe. Da die Immobilie in einem Gewerbegebiet liege, sei eine Nutzung zu Wohnzwecken dort eigentlich nicht erlaubt. Die Polizeiinspektion Edenkoben hatte bisher noch keine Probleme mit den Bewohnern. Gewalttätige Auseinandersetzungen seien bisher nicht gemeldet worden, sagte PI-Leiter Volker Minge. Nachdem der Tatort und die Spuren gesichert worden seien, könne das Gebäude wieder genutzt werden.

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