Kreis Südwestpfalz Ausbau sicher, Reihenfolge nicht

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Der Rodalber Stadtrat wollte sich bei seiner jüngsten Sitzung noch nicht darauf festlegen, ob im nächsten Jahr der Neubau der Friedhof- oder der Lohnstraße Vorrang bekommen soll. So beschloss das Gremium, Kostenvoranschläge für beide Straßen einzuholen und verschob seine Entscheidung.

Die „Honorar-Anfrage“ richtete der Rat an die Ingenieurbüros Thiele (Pirmasens), Dilger (Dahn), Klages (Waldfischbach-Burgalben) sowie an die Firma WSW in Kaiserslautern. Wie der Erste Beigeordnete Wolfgang Denzer mitteilte, sind die Kosten für die Friedhofstraße auf 1,2 Millionen Euro veranschlagt, für die Lohnstraße auf 1,9 Millionen. „Mit Zuschüssen kann gerechnet werden“, meint Denzer. Im Haushalt für das laufende Jahr stehen 30 000 Euro für Planungsarbeiten zum Ausbau der Friedhofstraße zur Verfügung. Weil sich aber seit Jahren auch die vielbefahrene Lohnstraße in einem schlechten Zustand mit Löchern und provisorisch geflickten Flächen befindet, brachte die Bauabteilung den Neubau dieser Verbindungsstraße ins Gespräch. Dass der Straßenneubau bitter nötig ist, darüber bestand in beiden Fällen fraktionsübergreifend Einigkeit. Torsten Striehl (SPD) sprach sich grundsätzlich dafür aus, alle maroden Straßen in Rodalben anzugehen und schon in den nächsten Haushalt ausreichend Gelder für diesen Zweck einzustellen. Für vordringlich hält er die Straßenarbeiten in der Lohnstraße – „gerade im Hinblick auf die Wiedereröffnung der Lohnbrücke“ Mitte nächsten Jahres. Es solle eine „Prioritätenliste“ erstellt werden, meinte Striehl, wie sie schon die CDU vorgeschlagen hatte. Deren Sprecher Anton Matheis (CDU) merkte an, dass die Werke derzeit die Straßen befahren, um „Gefährdungsklassen“ festzulegen. Diese Klassifizierung tauge als Grundlage für die sachliche Beurteilung des Zustandes. Wichtig sei in jedem Fall, die Ober- und die Unterschicht zu erneuern. Während ein Ratsmitglied die Lohnstraße als innerstädtische Hauptverbindung als vorrangig einstufte, ließen andere die zu bevorzugende Rangfolge noch offen. Ins Gespräch gebracht wurden noch weitere Straßen, deren Neubau dringend erforderlich sei. Dazu gehören die Prinzregentenstraße, die Kreuzstraße als Verbindungsstück zur Grundschule (nach Freigabe der Lohnbrücke) und die vordere Haustelstraße. „Fast unzumutbar“ seien die Straßenzustände auf dem Horberg geworden. Stück für Stück will der Stadtrat die Vorhaben umsetzen. Auf dem Horberg verzögert sich laut Wolfgang Denzer auch der Neubau der Brücke: „Noch liegt keine Zuschusszusage vor“, sagte er. Im günstigsten Fall könnten die Arbeiten im ersten Quartal 2016 beginnen. Umgehend behoben werden sollen hingegen Schäden auf den Gehwegen auf dem Friedhof. Einstimmig genehmigte der Rat die Instandsetzung der Pflasterwege. Die Kosten belaufen sich auf 33 500 Euro. Die Dritte Beigeordnete Ulrike Kahl-Jordan brachte einen Nutzungsvorschlag für das leerstehende erste Obergeschoss im alten Rathaus ein. Die früheren Büroräume mit einer Fläche von 150 Quadratmetern erachtete sie als geeignet als Unterkunft für Flüchtlinge: Küchenanschlüsse seien vorhanden, Leitungen für die Einrichtung eines Bades ließen sich verlegen. Ganz andere Vorstellungen äußerte die Zweite Beigeordnete Gudrun Busch: Sie möchte die Räume für die Jugendarbeit beanspruchen. Mithilfe einer neuen Jugendpflegerin solle ab Januar ein Konzept erarbeitet werden. Die Kosten für die Erstausstattung werde der Landkreis übernehmen. (ns)

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