Rodalben „Bike-Shop“ in Rodalben schließt Ende September

Elvira und Helmut Germann ziehen sich aus dem Geschäftsleben zurück und widmen sich nur noch privat dem Radfahren.
Elvira und Helmut Germann ziehen sich aus dem Geschäftsleben zurück und widmen sich nur noch privat dem Radfahren.

Elvira und Helmut Germann aus Merzalben schließen ihren „Bike-Shop“ an der Hauptstraße 146 aus Altersgründen am Montag, 30. September. Gutscheine für das Fahrrad-Geschäft in Rodalben können noch bis dahin eingelöst werden. Zum Ausverkauf gibt es Preisnachlässe, auch für Zubehör.

Der Service im Fahrradgeschäft beginne mit der Beratung beim Kauf. Auch ein Probefahren sei möglich. Bis zu 130 Fahrräder bietet Germann seinen Kunden im 150 Quadratmeter großen Laden an. Es seien mit den Jahren immer mehr geworden; das Angebot habe sich entsprechend der Anforderungen der Kunden geändert. So seien seit einiger Zeit E-Bikes in allen Variationen beliebt. Das Angebot reiche vom Kinderrad bis zum BMX-Rad und speziellen Tourenrädern. „Die sportlichen E-Bikes sind der Renner“, sagt Helmut Germann. „Auch Kinder können E-Bikes fahren – auf 24-Zoll-Rädern“.

Auch Germanns Serviceleistungen seien mit den Jahren umfangreicher geworden. Das Angebot fange bei Garantiefällen an, gehe über einfache Reparaturen wie schleifende Bremsen und abspringende Ketten zu kniffligen Problemen, zu denen beispielsweise gehört , die Ursache von Knackgeräuschen zu finden. „Mein Mann ist ein Tüftler, der nicht locker lässt, bis er jedes Problem gelöst hat“, sagt Elvira Germann und berichtet von einer „korrodierten Sattelstütze, fest geworden wie geschweißt“. Nach etlichen Versuchen sei es ihm gelungen, diese mühsam abzumontieren.

Über Verbandsgemeinde hinaus bekannt

Eröffnet hat das Ehepaar den „Bike-Shop“ vor zwölf Jahren. Das nebenbei betriebene Fahrrad-Fachgeschäft in Münchweiler gaben sie nach 20 Jahren auf. Helmut Germann, gerade 76 geworden, war damals schon im Rentenalter, wollte aber halbtags weiter „im Beruf aktiv“ bleiben. „Das hält fit“, meinte er damals. Die Aufgaben teilte sich das Ehepaar: Er kümmerte sich um technische Belange, sie unterstützte ihren Mann im Büro und beim Verkauf.

Schon kurz nach der Eröffnung reichte das Einzugsgebiet des Geschäfts über die Verbandsgemeinde hinaus: bis ins Dahner Tal auf der einen Seite und in die Zweibrücker Gegend auf der anderen. Auch Radfahrer, die im Hilschberghaus Station machten, fanden sich im Laden ein. Dort stand ihnen bei ihren Touren durch den Pfälzer Wald ein fachkundiger Instandsetzer zur Verfügung.

Schließung hinterlässt Lücke in Rodalben

Mit dem Geschäft machte der gelernte Elektroinstallateur Helmut Germann sein Hobby zum Beruf. Es sei gut angelaufen und habe sich bis zur Pandemie gut entwickelt. Durch Corona habe es aber erhebliche Lieferschwierigkeiten, gegeben. „Beim Zubehör gibt es nach wie vor Engpässe“, sagt Helmut Germann. Daher sei es nach der Pandemie entspannter weiter gegangen.

Die Schließung des „Bike-Shops“ in Rodalben hinterlässt eine Lücke. Sie unterbricht die Kette vom einstigen „Fahrrad- Hoffmann-Betrieb“ im Hinterhof gegenüber dem Café Wilhelm aus den 1960er Jahren und später der Schlägelschen Werkstatt. Kunden finden nach der Geschäftsschließung Ansprechpartner in Dahn (Biker-Shop Ruppert) und Contwig (c-X-Store).

Alltag soll künftig ruhiger werden

„Es war eine schöne Zeit“, sagt Helmut Germann. Mit seiner Frau will er das Radfahren als Hobby intensiver pflegen. Touren durch den Pfälzer Wald und in die Vorderpfalz nicht nur sonntags fahren, sondern auch unter der Woche. Den Alltag wollen die beiden ab Oktober „ruhiger angehen“.

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