Bundenthal Erdrutsche belasten die Gemeindekasse

Der Fangzaun am oberen Teil des Weges steht schon.
Der Fangzaun am oberen Teil des Weges steht schon.

Gleich zwei Erdrutsche werden ein großes Loch in die Gemeindekasse reißen. „Wir haben eigentlich keine andere Wahl, denn die Verkehrssicherung ist Pflichtaufgabe der Gemeinde und hier besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt Ortsbürgermeister Daniel Frey beim Ortstermin.

Der Rat hat nun als erstes eine Hangsicherung für einen Weg oberhalb der Finsternheimer Straße beschlossen, die mit 55.000 Euro zu Buche schlägt. Bedingt durch den vielen Regen über die Wintermonate hatten sich von einem Felsen oberhalb der Finsternheimer Straße große Brocken gelöst, haben einen Zaun durchschlagen und sind bis in den Hof des darunterliegenden Anwesens gerollt. „Es gab hier schon immer mal kleinere Steine, die sich gelöst haben, aber so große und in der Menge hat es noch nie gegeben. Es ist einfach nur Glück gewesen, dass niemand zu Schaden gekommen ist“, sagt Frey.

Der kleine Weg führt von der Finsternheimer Straße nach oben in Richtung Söller. Dort laufen auch die Kita-Kinder regelmäßig, wenn sie zu ihrem Waldgrundstück wollen. „Wir hatten den Weg seit März gesperrt, nun haben die Sicherungsmaßnahmen begonnen“, erläutert Frey. Nach einer Beratung durch das Geologische Landesamt wird es nun auf einer Strecke von etwa 50 Metern einen Fangzaun geben. Auf den unteren 25 Metern wird der Hang zusätzlich mit einem Sicherungsnetz versehen. „Das Problem ist, dass es oben auf der Kante auch große Bäume gab, die zwar mit ihren Wurzeln dem Boden Halt gaben, aber letztendlich wie ein Hebel in Richtung Tal gewirkt haben“, erklärt der Ortsbürgermeister. Der Bewuchs des Hanges soll in Zukunft deshalb flach gehalten werden. Die Lösung mit Netz und Fangzaun soll für die nächsten 30 bis 50 Jahre Sicherheit bringen.

LBM: Zu viel Arbeit und zu wenig Personal

Der zweite Erdrutsch passierte durch den Starkregen am Pfingstwochenende. Kurz nach dem Ortsausgang war der Hang auf einer Länge von etwa 30 Metern abgegangen und hatte die L478 verschüttet. „Der untere Teil ist zwar Sache des Landesbetrieb Mobilität, aber der obere Teil liegt auf Gemeindegebiet und betrifft den Weg zur Musikhalle“, sagt Frey.

Der Weg ist derzeit gesperrt und die Erdrutschstelle mit Bauzäunen gesichert. „Wir haben mit dem LBM Kontakt aufgenommen, weil es ja sinnvoll wäre, das gemeinsam anzugehen“, sagt Frey. Der LBM habe jedoch signalisiert, dass man nach dem Starkregen zahlreiche Baustellen habe, jedoch nicht genügend Personal, um alle Ausschreibungen zu erledigen. So wird Bundenthal wohl noch eine ganze Weile mit der vorläufigen Sicherung leben müssen. Derzeit ist die L478 mit Betonwänden gesichert, so dass keine Steine auf die Straße rollen können. „Ich weiß aber nicht, ob wir so viel Zeit haben, um zu warten“, sagt Frey. „Im Gemeindehaushalt tut uns das natürlich weh, weil wir zusätzliche Kredite aufnehmen müssen, und uns das Geld an anderen Stellen dann fehlt“, sagt der Bürgermeister. Zuschüsse gebe es für beide Maßnahmen keine.

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