Kreis Südwestpfalz Geld für alle
Die Diskussion um einen Zuschuss für die Hornbacher Sport- und Freizeitanlage geht in die zweite Runde: Der Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land soll morgen (18.30 Uhr, Verwaltung) erneut beraten, ob der Hornbacher Fremdenverkehrsverein knapp 6000 Euro bekommt. Über diesen Zuschuss hatte es im Oktober im Rat Streit gegeben. Außerdem will ein Investor in der Sitzung seine Pläne für ein Möbelhaus auf der Truppacher Höhe vorstellen, und der Rat soll Doris Schindler zur neuen zweiten Beigeordneten wählen.
Die neue Hornbacher Sportanlage ist auf dem Gelände der alten Tennisplätze zwischen Wohnmobilstellplatz und Fritz-Huber-Stadion entstanden. Man kann dort Boule, Minigolf, Billard, Volleyball, Basketball, Fußball und Badminton spielen. Es handelt sich also um eine Sportstätte. Bauherr war jedoch kein Sportverein, sondern der Hornbacher Fremdenverkehrsverein. Die CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat hatte deshalb im Herbst Bedenken, dass der Rat ein Fass aufmacht, wenn er dem Verein den Zuschuss gewährt. Zumal die Hornbacher Anlage nicht im so genannten Sportstätten-Rahmenleitplan des Landkreises auftaucht. Der Rat vertagte daraufhin die Entscheidung. Die Verwaltung hat nun noch einmal die Richtlinien der Verbandsgemeinde für solche Zuschüsse überprüft. Ergebnis: Sportstätten, die nicht im Leitplan des Landkreises stehen, können gefördert werden, „wenn der Verbandsgemeinderat die besondere Notwendigkeit sowie Art und Größe einer Maßnahme anerkennt“, heißt es in der Beschlussvorlage zur morgigen Sitzung. Hinzu kommt, dass auch der Landkreis den Hornbachern einen Zuschuss gewährt − über die Jugendförderung. Wie am 18. Februar berichtet, soll Dellfelds Bürgermeisterin Doris Schindler (SPD) neue zweite Beigeordnete der Verbandsgemeinde werden. Andreas Glahn (SPD) war zum Jahreswechsel zurückgetreten, um sich stärker der Feuerwehr im Landkreis zu widmen. Die SPD hat das Vorschlagsrecht und hat sich auf Schindler verständigt. Zudem hat der Verbandsgemeinderat Geld zu verteilen. Nachdem der Kreistag Südwestpfalz beschlossen hat, die Hälfte der vom Land gewährten Integrationspauschale an die Verbandsgemeinden weiterzugeben, gibt Zweibrücken-Land nun seinen Dörfern Geld, insgesamt 170 000 Euro. Alle Gemeinden bekommen etwas ab. Die, die Flüchtlinge unterbringen, erhalten noch einen Zuschlag. Althornbach soll 11 500 Euro bekommen, Battweiler 5000, Bechhofen 25 600, Contwig 41 000, Dellfeld 13 400, Dietrichingen 2600, Großbundenbach 7000, Großsteinhausen 7900, Hornbach 15 300, Käshofen 13 200, Kleinbundenbach 3100, Kleinsteinhausen 9500, Mauschbach 3300, Riedelberg 3400, Rosenkopf 2600, Walshausen 2300 und Wiesbach 3600 Euro. Man lasse die Gemeinden bewusst selbst entscheiden, welche Integrationsmaßnahmen sie damit angehen wollen, sagt Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker. Die Verbandsgemeinde selbst behält zusätzliche 11 000 Euro aus der Integrationspauschale ein, „um für besondere Maßnahmen noch etwas in der Hinterhand zu haben“, so Gundacker. Der Verbandsgemeinderat bekommt morgen zudem Besuch von einem Vertreter André Kleinpoppens. Der Investor will auf der Truppacher Höhe ein Möbelhaus bauen; vorgesehen sind knapp 40 000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Das betroffene Areal liegt im Gebiet des Zweckverbandes Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken (Zef) auf Contwiger Gemarkung. Eine Voraussetzung für das Bauvorhaben ist, dass die Verbandsgemeinde den Flächennutzungsplan ändert und aus dem Areal eine „Sondergebietsfläche Handel“ macht. |sbn