Eppenbrunn Gemeinderat: Neuer Ortschef und eine ganze Packung Geduldsfäden

Neu im Amt: Ortsbürgermeister Tom Heinemann (links) und Beigeordneter Marco Velten (rechts). Der erste Beigeordnete, Frank Dzems
Neu im Amt: Ortsbürgermeister Tom Heinemann (links) und Beigeordneter Marco Velten (rechts). Der erste Beigeordnete, Frank Dzemski, fehlt urlaubsbedingt.

EPPENBRUNN. Vor etwa 20 Zuhörern und einem Großteil der ausgeschiedenen Ratsmitglieder hat der scheidende Ortsbürgermeister Andreas Pein die Geschicke der Gemeinde an seinen Nachfolger, Thomas Heinemann, übergeben. Der „Neue“ bekam ein außergewöhnliches Geschenk.

„Ich habe fünf Jahre lang das Amt gerne ausgefüllt. Die Wahl am 9. Juni hat eine Entscheidung gebracht: Ich werde ausscheiden“, sagte Pein. Einerseits sei er wehmütig, dass er ausscheide, andererseits verspüre er aber auch Freude darüber, dass er künftig mehr Freizeit haben werde. „Private Interessen blieben oft auf der Strecke“, sagte er und merkte an, sein Ziel sei es gewesen, Eppenbrunn nach vorn zu bringen und zukunftsfähig zu machen.

„Es ist viel passiert während dieser Amtszeit“, würdigte Verbandsbürgermeister Klaus Weber die Verdienste Peins als Ortsbürgermeister von 2019 bis 2024. Er nannte als Beispiele den Bau der Adventure-Minigolf-Anlage, den Ausbau der Oberen Haardtstraße und den Bau des Gemeinbedarfszentrums. „Da war einiges in Bewegung“, sagte Weber. Die letzte Amtshandlung Peins bestand in der Übergabe des Amtssiegels und der „historischen Sitzungsmappe“. „Ich wünsche dir ein gutes Händchen“, gratulierte Verbandsbürgermeister Weber dem neuen Ortschef.

24-Stunden-Supermarkt öffnet Ende August

„Es ist mir eine Ehre, als neuer Bürgermeister vor Ihnen zu stehen und die Zukunft der Gemeinde zu gestalten. Ich werde mein Bestes geben, um der Verantwortung gerecht zu werden“, erklärte Heinemann. „Wir sitzen alle in einem Boot, lasst uns in die gleiche Richtung rudern“, warb er für fraktionsübergreifende konstruktive Zusammenarbeit. Kleines Geschenk, große Wirkung. So lässt sich die Geste von Dominic Maginot umschreiben, der dem neuen Ortschef nicht nur Glückwünsche aussprach, sondern eine Packung „Geduldsfäden“ überreicht hat, für den Fall, dass der ein oder andere Beschluss längere Aussprachen nötig macht.

Die Kampfabstimmung um das Amt des Ersten Beigeordneten hat Frank Dzemski für sich entschieden. Zum weiteren Beigeordneten wurde ebenfalls mehrheitlich mit acht Stimmen Marco Velten gewählt. SPD-Kandidat Roland Matzohl, der ebenfalls vorgeschlagen wurde, erhielt sechs Stimmen.

Ab 29. August können die Bürger im „Tante Enso“ in der Kleindell 18 einkaufen. Es ist eine kleine Einweihungsfeier unter Beteiligung der Kitakinder geplant. Nachdem im Juli 2023 die ersten Pläne dieses Genossenschaftsbetriebes vorgestellt wurden, rührten Heinemann, dessen Vorgänger Andreas Pein und einige andere Bürger kräftig die Werbetrommel, um genügend Bürger zu finden, die die geforderten 300 Genossenschaftsanteile von je 100 Euro akquirieren. Mitte November des vergangenen Jahres war das Ziel erreicht. Miljan Radonjic, der Inhaber des Schullandheimes, ist Kooperationspartner. Er stellt die Räume zur Verfügung und hat die notwendige Logistik bereitgestellt. Die Idee zu dem 24-Stunden-Minisupermarkt hatte die Eppenbrunnerin Lena Voigt. Sie wurde im Internet auf das Unternehmen „myenso“ aufmerksam, das vor allem in ländlichen Gebieten die Lebensmittelversorgung mit dem Genossenschaftsmodell sicherstellt.

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