Rodalben Hitzewelle bringt Hunde in Lebensgefahr: Physiotherapeutin sammelt Spenden

Ein Hund aus dem Schutzhof Balint, der als Pflegehund in Rodalben aufgenommen wurde.
Ein Hund aus dem Schutzhof Balint, der als Pflegehund in Rodalben aufgenommen wurde.

Ein dringender Hilferuf aus Balint in Rumänien, Hunde vor der sengenden Hitze zu retten, hat Birgit Hennes-Wallach dazu bewegt, spontan Hilfsmittel und Spenden zu sammeln.

Die Rodalber Physiotherapeutin mag Hunde und nahm vor Kurzem für ein paar Wochen einen Pflegehund aus Rumänien bei sich auf, bis er vermittelt wurde. Zusammen mit sieben weiteren, drei Wochen alten Welpen sei das Tier in einen Sack gepackt an einem Fluss aufgestöbert und mittels Nahrung aus der Flasche großgezogen worden. Wenn ihre Besitzer sie abgeben oder Hundefänger sie erwischen, landen Hündinnen mit ihren Welpen auch oftmals in der Tötungsstation Calan. Der Schutzhof versucht einzugreifen, scheitert aber mitunter an unzureichenden Geldmitteln.

Der Hund, der in Rodalben aufgenommen wurde, stammte aus dem Schutzhof Balint, dem die Organisation „Animal Hope & Liberty“ in Heidelberg mit praktischer Hilfe zur Seite steht. Die Organisation bemüht sich um Pflege- und Adoptionsstellen für die bedrohten und vernachlässigten Tiere. Sind sie ausgemacht, planen die Helfer monatlich Routen vom Süden nach Norden in Deutschland, um die Tiere an ihr neues oder zumindest vorübergehendes Zuhause zu übergeben.

Hitze lässt Stromleitungen brennen

„Wir sind in Trauer und völlig verzweifelt“, meldete sich diese Woche die Station in Balint: „Fünf Todesopfer hat die barbarische Hitzewelle nun schon gefordert. Hunde, die gestern noch fit erschienen, haben einen Hitzschlag erlitten, sind zusammengebrochen und gestorben, viele leiden unter Verbrennungen. Es nutzt nichts, den Boden zu spritzen und zu kühlen, denn in ein paar Minuten ist die Fläche wieder heiß.“ Wegen der großen Hitze seien gar Stromleitungen in Brand geraten mit der Folge, dass die Stromversorgung ausgefallen sei. „Wir benötigen dringend mehr Sonnensegel“, heißt es aus Balint. „Vielleicht findet sich ja nicht mehr gebrauchter Sonnenschutz dieser Art. Er könnte an unsere Sammelstelle geschickt werden. Helfen würde auch eine kleine Spende, damit wir Sonnensegel vor Ort kaufen können. Die Hitze soll anhalten.“

Die Not lindern möchte Hennes-Wallach mit einer ab sofort laufenden Hilfsaktion in ihrer Praxis in der Schwallbornstraße 46a, Telefon 06331 259089. Hier können Sonnensegel abgegeben werden. Geldspenden werden mittels Sparschwein, das die Aufschrift der Heidelberger Hilfsorganisation trägt, entgegengenommen.

Birgit Hennes-Wallach nimmt am Samstag einen neuen Pflegehund in Empfang. Wo, das steht bis jetzt noch nicht fest. Den Termin möchte sie nutzen, um dem Helferteam die bis dahin gesammelten Sach- und Geldspenden zu übergeben. Sie sei auch bereit, noch einmal vier Wochen später an den vereinbarten Treffpunkt zu fahren, um der Organisation weitere Spenden auszuhändigen. Die dafür aufzuwendende Fahrzeit betrage etwa zwei Stunden.

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