Rodalben Initiative pro Krankenhaus kritisiert Landrätin

Bei einer Mahnwache für den Erhalt des Krankenhauses sprach Dieter Schmitt im August vor Unterstützern der Bürgerinitiative.
Bei einer Mahnwache für den Erhalt des Krankenhauses sprach Dieter Schmitt im August vor Unterstützern der Bürgerinitiative.

Die Initiative Pro Krankenhaus Rodalben fordert einen Dialog mit Landrätin Susanne Ganster. Sie soll „ihre weiteren Bemühungen“ erläutern, das St. Elisabeth doch noch zu erhalten. Ganster hat sich zum Gespräch bereit erklärt.

Antworten und Erklärungen fordert die Bürgerinitiative Pro Krankenhaus Rodalben in einem offenen Brief an die Landrätin. Der Landkreis Südwestpfalz ist allerdings weder Träger noch Betreiber der Klinik. Der Vorwurf der Initiative an Susanne Ganster: Sie habe sich nicht genug für den Erhalt des Rodalber St. Elisabeth-Krankenhauses eingesetzt. „Sie geben wohl das letzte verbliebene Krankenhaus“ im Landkreis „widerstandslos auf“, schreibt der Clauser Dieter Schmitt, Mitglied der Initiative, in dem offenen Brief. Als bekannt wurde, dass sich die Marienhaus-Unternehmensgruppe als Betreiber des Rodalber Krankenhauses zurückziehen will, hatte Ganster prüfen lassen, ob sich der Kreis finanziell bei der Unterhaltung der Klinik einbringen kann, etwa als Gesellschafter in einer GmbH. Doch diese Idee hat sich zerschlagen: Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion signalisierte, dass sie das der verschuldeten Südwestpfalz nicht erlauben würde.

Krankenhaus „in der Region unersetzlich“

Nach Ansicht der Bürgerinitiative ist das Rodalber Krankenhaus „für die medizinische Versorgung in der Region unersetzlich“. Besonders die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass keine Kapazitäten abgebaut werden dürften: „Nun sollen mit einer Fusion, die eigentlich schon vor Jahren hätte stattfinden müssen, 55 Betten wegfallen.“ Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon hatte die Möglichkeiten der Fusion zwischen dem Städtischen Krankenhaus in Pirmasens – das derzeit rund 400 Betten hat – und dem St. Elisabeth-Krankenhaus – 155 Betten – geprüft. Dem Gutachten zufolge solle eine gemeinsame Klinik am Standort Pirmasens etwa 500 Betten bieten. Diese Angabe beruht allerdings bisher nur auf einer Empfehlung. Die beteiligten Parteien verhandeln noch und hätten sich in diesem Punkt zuletzt nicht festgelegt, wie Günter Merschbächer, Geschäftsführer der Marienhaus-Gruppe, im Oktober auf Nachfrage sagte.

Sollten die Betten bei der Fusion wegfallen, sehen die Streiter fürs Rodalber Krankenhaus die Gefahr einer Unterversorgung. Schmitt führt an dieser Stelle Heinz-Ulrich Koch an, den Leiter des Gesundheitsamts Südwestpfalz, der zu Beginn der Corona-Krise gesagt hatte, dass die Bettenanzahl, die die drei Krankenhäuser im Kreis zur Verfügung stellen, an der unteren Grenze der Minimalversorgung liege. Angesichts der überalterten Bevölkerung sah er das als Problem an.

Angst vor vorzeitigem Aus

Laut Kreissprecher Thorsten Höh hat Landrätin Ganster Dieter Schmitt und weitere Vertreter der Bürgerinitiative zum Gespräch geladen. Dabei wolle sie zusammen mit Gesundheitsamtsleiter Koch die Fragen der Rodalber beantworten.

Die Bürgerinitiative verweist in ihrem Brief zudem auf ihre Besorgnis, dass Mitarbeiter abwandern könnten, noch bevor der Pirmasenser Neubau steht. Sie fürchten, einzelne Abteilungen könnten irgendwann nicht mehr arbeitsfähig sein. Außerdem will Schmitt wissen, wie die Notarztversorgung gesichert wird, die bisher vom Krankenhaus gestützt wird.

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