Kreis Südwestpfalz Kritik und Zorn

Kreissparkasse Kusel.
Kreissparkasse Kusel.

Auf städtischer Seite ist das Bedauern groß, dass die Fusion zwischen der Kreissparkasse Kaiserslautern und der Stadtsparkasse Kaiserslautern nicht geklappt hat. Eine historische Chance sei vertan worden, beklagten der Verwaltungsratsvorsitzende der Stadtsparkasse Kaiserslautern, Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD), und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Andreas Rahm.

«Kaiserslautern.» Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse Kaiserslautern gab in seiner Sitzung vergangene Woche einer Dreier-Fusion zusammen mit der Kreissparkasse Kusel den Vorrang vor einer Kaiserslauterer Zweier-Lösung. Er sprach sich für vertiefte Sondierungen zwischen den drei Geldhäusern aus. Der Verwaltungsrat konnte sich nicht für das Stufenmodell erwärmen, das die Stadtsparkasse Kaiserslautern vorgeschlagen hatte: erst die beiden Sparkassen in Kaiserslautern fusionieren und dann, nach einer Phase der Konsolidierung, die Kreissparkasse Kusel als Dritten im Bunde aufnehmen. Enttäuschend für die Politik in Kaiserslautern: Die Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Kaiserslautern, die man bisher auf seiner Seite wähnte, enthielten sich der Stimme. Und: Selbst die Vertreter der SPD schlossen sich dem Willen der CDU und FWG nach vertieften Sondierungen für eine Dreier-Fusion an. Die Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen von CDU und FWG, Peter Degenhard und Uwe Unnold, zeigten sich erzürnt über die Kritik am Scheitern der Zweier-Lösung, die über den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat aus Kaiserslautern kam. Sie verwiesen darauf, dass die deutlich größte Rendite eine Dreier-Fusion versprechen würde. Degenhardt und Unnold versuchten, die Politik in Kaiserslautern in die Schranken zu verweisen. Sie erinnerten sie daran, dass die Stadtsparkasse das bei weitem kleinste Institut der drei Geldhäuser sei. Sie rieten der Stadt dringend dazu, vom hohen Ross herunter zu steigen. Ansonsten, so stellten die beiden Kreispolitiker mahnend in den Raum, könnte es sich herausstellen, dass die Stadtsparkasse Kaiserslautern einfach nicht fusionsfähig sei, weil sie nicht willens und in der Lage sei zu akzeptieren, dass nicht alles nach der eigenen Pfeife tanze. Wie sehen die Zahlen aus, von denen Degenhardt und Unnold sprechen? Nach RHEINPFALZ-Informationen gehen die vorliegenden Berechnungen davon aus, dass bei einer Zweier-Fusion mit einer Fusionsrendite von 3,8 Millionen Euro bis einschließlich 2022 und bei einer Dreier-Fusion mit einer Rendite von 5,8 Millionen Euro in dem Zeitraum gerechnet werden könne. Die Zahlen verstehen sich nach Abzug der hohen Fusionskosten. Die Befürworter der Zweier-Lösung betonen, dass diese als Einstieg in die Sparkassen-Fusion in der Westpfalz zügig umgesetzt werden und damit auch schnell wirken könnte. Eine Verwirklichung bis Ende März 2019 wäre sogar denkbar, wenn Vorstandsmitglied Werner Stumpf die Stadtsparkasse verlässt. Ein Nachfolger müsste für ihn nicht mehr gesucht und gefunden werden. Entscheidend für die erwartete Rendite wäre im Fall der Zweier-Fusion die Aufgabe der Doppelstandorte von Kreissparkasse Kaiserslautern und Stadtsparkasse Kaiserslautern in den Stadtteilen gewesen.

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