Bechhofen / Lambsborn Nach 30 Jahren ist der verbindende Radweg fertig

Banddurchschnitt: Von links Lotta Schwarz, Klaus Schillo (LAG Westrich Glantal), Kaiserslauterns Landrat Ralf Leßmeister, Rudi M
Banddurchschnitt: Von links Lotta Schwarz, Klaus Schillo (LAG Westrich Glantal), Kaiserslauterns Landrat Ralf Leßmeister, Rudi Molter und Markus Schwarz (Lambsborn), Susanne Ganster (Landrätin Südwestpfalz), Christian Hirsch (Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau), Paul Sefrin, Mira Schwarz

Am Freitag wurde der Radweg zwischen Bechhofen und Lambsborn seiner Bestimmung übergeben. Bei der kleinen Feierstunde schaute ein Überraschungsgast vorbei.

So gerne man etwa bei Kerwereden oder auf Fasnachtssitzungen übereinander herzieht, so eng miteinander verbunden sind die Nachbardörfer Bechhofen und Lambsborn in Wirklichkeit. Es wird gemeinsam Fußball gespielt. Bechhofer Kinder besuchen die Lambsborner Kita. Sogar den Pfarrer teilt man sich in den beiden Orten. Was gut ist, denn es werden ja auch Ehen zwischen Partnern aus Bechhofen und Lambsborn geschlossen.

Nur das mit dem Radweg, das hat ein wenig länger gedauert. Nämlich 30 Jahre. Damals versuchte Pfarrer Vieweg erstmals, die beiden Dörfer mit einem Fahrradweg zu verbinden. Was in der Mitte zwischen den Orten zwar gefeiert, aber nie in die Tat umgesetzt wurde. Womit der Landesbetrieb Mobilität die Planung des Radwegs vor etwa 15 Jahren verworfen hatte. Erst im Jahr 2020 griffen die beiden Bürgermeister Rudi Molter (Lambsborn) und Paul Sefrin (Bechhofen) die Idee wieder auf. Auf Anregung von Roland Becker, der in Bechhofen aufgewachsen und später nach Lambsborn umgezogen ist.

Rechtliche Herausforderung

Den Radweg Wirklichkeit werden zu lassen, war eine verwaltungsrechtliche Herausforderung. Denn zwei Verbandsgemeinden galt es am Projekt zu beteiligen: Bruchmühlbach-Miesau und Zweibrücken-Land. Sowie die Landkreise Kaiserslautern und Südwestpfalz.

Nicht zuletzt den umtriebigen Bürgermeistern Sefrin und Molter ist es zu verdanken, dass die beiden Dörfer nun auch per Fahrrad und zu Fuß miteinander verbunden sind. Auf naturnahem Untergrund, um eine weitere Versiegelung von Grund und Boden zu vermeiden und das Landschaftsbild nicht mit noch mehr Beton und Asphalt zu beeinträchtigen.

Rudi Molter ist dabei

Dass der im Vorjahr schwer erkrankte Rudi Molter an der Übergabefeier teilnehmen konnte, und das nach einer schweren Operation am Montag zuvor, freute nicht nur Paul Sefrin. „Was haben wir für den Radweg hier alles vermessen und überlegt“, sagte der über seinen ehemaligen Amtskollegen, der auch eine Rede hielt. „Bedarf an einem solchen Radweg bestand schon immer. Hier herrscht ein hohes Geselligkeitsniveau“, sagte Rudi Molter unter anderem. Er hatte die vor vier Jahren mit Sefrin geschmiedeten Pläne einst allen zu Beteiligenden in seinen privaten Räumen vorgestellt. „Am Ende ist es ein schöner Weg geworden“, sagte er am Freitag unter großem Applaus.

Rudi Molters Nachfolger Markus Schwarz betonte die Bedeutung für die interkommunale Zusammenarbeit. „Dieser Radweg ist nicht nur ein verbindendes Element zwischen den Gemeinden Bechhofen und Lambsborn, sondern ein Brückenschlag zwischen zwei Verbandsgemeinden und Landkreisen. Das zeigt, wie durch Zusammenarbeit und Engagement etwas Neues und Nachhaltiges entstehen kann, das unsere Region enger zusammenbringt.“

Am Ende wurde der Weg etwas teurer

Nachdem man sich geeinigt hatte, dass der Bau des Weges unter Federführung des Kreises Kaiserslautern erfolgen sollte, stellte der die Anträge für die Förderung des Radweges aus Geldern der Leadergruppe Westrich-Glantal (LAG). „Dieses Projekt war in der Leadergruppe diskussionsfrei“, betonte Kaiserslauterns Landrat Ralf Leßmeister. „Die Antragstellung für Leadergelder ging von einer Förderungshöhe von 70 Prozent aus. Wir haben den Bescheid von uns aus auf 75 Prozent hochgesetzt. Weil wir das als sehr gutes Projekt ansahen“, erzählte Klaus Schillo, stellvertretender Vorsitzender der LAG.

76.000 Euro waren für den Bau des 1,8 Kilometer langen Radweges veranschlagt. Am Ende hat er 117.000 Euro gekostet. Wegen Ausbesserungsarbeiten an Lambsborner Grund und Boden. Wie der ausführende Bauunternehmer Berthold Stenger erläuterte, hatten sich die Verhältnisse dort infolge des zuletzt feuchten Wetters als ungeeignet herausgestellt.

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