Herschberg Nach drei Jahren: Großbaustelle geht ihrem Ende entgegen

Der letzte Bauabschnitt in der Herschberger Hauptstraße leitet das baldige Ende der rund dreijährigen Dauerbaustelle im gesamten
Der letzte Bauabschnitt in der Herschberger Hauptstraße leitet das baldige Ende der rund dreijährigen Dauerbaustelle im gesamten Ort ein.

Selbst mancher Herschberger Einwohner hat seinen Heimatort in den vergangenen drei Jahren neu kennengelernt, weil er bisher eigentlich nicht genutzte Straßen jetzt wegen vieler Umleitungen befahren musste. So lange schon hat sich die Sickingerhöhe-Gemeinde wegen der gleichzeitigen Erneuerung der Wasserversorgung und des Kanalnetzes in eine Großbaustelle verwandelt. Jetzt ist ein Ende in Sicht.

Andererseits ist eine gleichzeitige Durchführung aller Arbeiten, wie sie die Verbandsgemeindewerke geplant haben, vorteilhafter als mehrere nacheinander entstehende Baustellen. Das sehen auch die allermeisten Bürger von Herschberg so und von vielen werden die ausführenden Baufirmen gelobt. Selbst bei Vollsperrung einzelner Abschnitte wurde den Anwohnern immer die Möglichkeit geboten, ihre Häuser und Grundstücke irgendwie zu erreichen. Zeitgleich wurde in der Gemeinde nämlich auch ein Glasfasernetz verlegt, was die Verkehrssituation nicht gerade besser machte.

Bald werden aber die Behinderungen in Herschberg ein Ende haben, wie Steffen Martin, stellvertretender Leiter der kommunalen Betriebe, hoffen lässt. Von den 1150 Metern Trinkwasserleitung, die erneuert werden muss, sind bereits 950 Meter fertiggestellt. Als letzter Abschnitt folgt der mittlere Teil der Hauptstraße zwischen der Kreuzung Thaleischweiler Straße und der Einmündung Rathausstraße. Diese etwa 200 Meter sollen nach dem Ergebnis der Kampfmittelsondierung in offener Bauweise durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um ein Gebiet, in dem die Gefahr von Blindgängern in tieferen Lagen weiterhin besteht. Dort wurden kurz vor Kriegsende im März 1945 mehrere Fliegerbomben aus amerikanischen Maschinen abgeworfen, die großen Schaden verursacht und ein Todesopfer gefordert haben. Bis zu einer Tiefe von eineinhalb Metern wurde vom Kampfmittelräumdienst für den Einbau der Wasserleitung grünes Licht gegeben.

Verlegung im Inliner-Verfahren

Wegen der bestehenden Gefahr in größerer Tiefe wurde der Kanal in der mittleren Hauptstraße im sogenannten „Inline“-Verfahren erneuert. Dabei wird ein mit Harz getränkter Polyesterschlauch in den vorhandenen Kanal gestülpt und unter großem Druck an die Innenwand gepresst. Nach Auskunft von Fachleuten soll das Ergebnis qualitativ ebenso gut sein wie bei neu verlegten Kanalrohren.

Die Arbeiten an der Trinkwasserleitung sollen laut Steffen Martin in Kürze beginnen und – sofern auch das Wetter mitspielt – bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Die Bauabteilung hat alle Anwohner in diesem Bereich kontaktiert und beraten. Nachdem die Wasserleitung von Seiten der Werke nur bis zur Grundstücksgrenze verlegt wird, können Hausbesitzer entscheiden, ob sie sehr alte Leitungen aus Eisen oder PE-Rohr auf eigene Kosten erneuern wollen, um spätere Rohrbrüche auszuschließen. Die Gesamtkosten der neuen Trinkwasserleitungen in Herschberg belaufen sich für die Gemeindewerke auf 1,3 Millionen Euro, für das Kanalnetz sind 1,75 Millionen veranschlagt.

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