Bottenbach Osterwaldhütte: So entstand ein gemeinschaftliches Vorzeigeprojekt

Die in Eigenleistung errichtete neue Schutzhütte im Osterwald am Wanderweg eins der Ortsgemeinde Bottenbach.
Die in Eigenleistung errichtete neue Schutzhütte im Osterwald am Wanderweg eins der Ortsgemeinde Bottenbach.

Die Osterwaldhütte bei Bottenbach ist ein Beispiel dafür, dass über eine vorbildliche Zusammenarbeit verschiedener Akteure ein Projekt verwirklicht werden kann, ohne dass Eigenmittel der Gemeinde, Steuer- oder Förderungsgelder in Anspruch genommen werden mussten.

Es ging auf den Abend zu, als am Sonntag die bisherige Gemeindeführung mit Ortsbürgermeister Klaus Weber und den Beigeordneten Beate Schnur und Timo Zander zum Ende der Einweihungsfeier das Absperrband an der sanierten und neu aufgebauten Schutzhütte im Osterwald durchtrennten und sie damit offiziell zur Nutzung freigaben.

Die ursprüngliche Schutzhütte Osterwald wurde Ende der 1980er-Jahre durch eine rüstige Bottenbacher Rentnertruppe in einfacher Bauweise aus Fichtenstangen aus dem Bottenbacher Wald errichtet. Im Laufe der Jahrzehnte diente sie als Unterstand für Wanderer. Zwischenzeitlich wurde sie jedoch sehr marode und abrissreif. Vielfach war von den Bürgern der Wunsch auf Erneuerung geäußert worden. Man überlegte sich zunächst, die alte Hütte zu sanieren, indem die morschen Pfosten ausgetauscht und das Dach erneuert werden sollten. Doch dieser Gedanke wurde rasch aufgegeben, da die Substanz zu schlecht war. Es wurde jetzt überlegt, aus Kostengründen die Hütte in einfacher Bauweise aus Kanthölzern und Brettern mit Nägeln und Schrauben zu erneuern. Auch gab es die Überlegung, das benötigte Holz im Bottenbacher Wald aus Käferfichten einzuschlagen und in Arbeitseinsätzen über das mobile Sägegatter des Einheimischen Benjamin Büchner komplett zuzuschneiden und zu verarbeiten. Nach vielen Überlegungen kam man jedoch zur jetzt realisierten Lösung: „Wenn wir es machen, dann aber richtig und standhaft für Jahrzehnte“, sagten sich die Bottenbacher.

Klaus Weber: „Ein Vorzeigeprojekt“

Nachdem die Entscheidung gefallen war, ging es an die Verwirklichung. Die Entwurfsskizze für die neue Hütte fertigte der Bottenbacher Christian Heckel, während die Planung von Daniel Ganster von der Hornbach Bauunion in Pirmasens kam. Koordination und Organisation übernahm die Ortsgemeinde. Die Erd-, Fundament-, Beton- und Bruchsteinarbeiten übernahmen die Gemeindearbeiter, die auch die Außenanlagen realisierten. Sie wurden dabei von Flüchtlingen aus der Unterkunft in der Bottenbacher Jakobstraße unterstützt. Der Aufbau der Schutzhütte erfolgte durch den Bottenbacher Männerclub unter ihrem Vorsitzenden Timo Zander, der auch die Helfer organisierte.

Laut Ortsbürgermeister Klaus Weber waren immer genügend Helfer vorhanden, ohne dass man diesen nachlaufen musste. Alle hätten riesigen Spaß bei der Umsetzung gehabt. Insgesamt waren 30 Helfer tätig. Weber spricht von einem Vorzeigeprojekt: „Nicht nur der Ablauf ist für die benachbarten Dorfförderungsvereine vorzeigbar, sondern auch das Ergebnis überzeugt.“

600 Stunden Vorbereitung und Arbeit

Rund 600 Vorbereitungs- und Arbeitsstunden wurden durch die verschiedenen Helfer erbracht. Die Materialkosten beliefen sich auf 6800 Euro. Übernommen wurden sie vom Förderverein der Dorfgemeinschaft. Dafür wurden die Erlöse der beiden vergangenen Weihnachtsmärkte verwendet. Klaus Weber, nicht nur Ortsbürgermeister sondern auch Vorsitzender des Fördervereins, ist stolz: „Die Sanierung der Osterwaldhütte ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Es braucht zwar immer jemanden, der die Dinge anschiebt. Deren Umsetzung ist nur durch die Zusammenarbeit möglich.“

Info

Die Osterwaldhütte befindet sich am örtlichen Wanderweg eins. Dieser verläuft über vier Kilometer ab dem Parkplatz des Bottenbacher Friedhofes über die Lammbach zum Naturdenkmal hin in den Osterwald mit seiner Schutzhütte. Von hier geht es über die Bieber Höhe zurück zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Friedhof.

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