Rodalben Peter Ochs: Erschaffer des neuen Stadtwappens

Das eiserne Stadtwappen vermag Peter Ochs noch zu halten. Um die circa drei Zentner schwere Installation zu bewegen, bedarf es a
Das eiserne Stadtwappen vermag Peter Ochs noch zu halten. Um die circa drei Zentner schwere Installation zu bewegen, bedarf es aber vereinter Kräfte.

Autoschlosser Peter Ochs gestaltet in seiner Freizeit Metallobjekte. Jüngst machte er mit einem neuen Entwurf von sich reden: Seine Skulpturen könnten bald die Stadteingänge von Rodalben zieren.

Seine handwerklichen Talente übt Peter Ochs in seiner Werkstatt in der Rodalber Leiterstalstraße aus, der vormaligen Schreinerei Cieslik. Dort arbeitet er als selbstständiger Autoschlosser, und dort gestaltet er in seiner Freizeit Metallobjekte. Ochs (Jahrgang 1965) machte jüngst mit einem neuen Entwurf auf sich aufmerksam. Das Objekt soll an den Stadteingängen aufgestellt werden, wenn der Stadtrat zustimmt. Die Idee stammt von Bürgermeister Claus Schäfer, die praktische Vorarbeit leistete Peter Ochs. Vermutlich ersetzen die Werke von Ochs einmal die 30 Jahre alten Holztafeln, die bisher Besucher begrüßen. Sie zeigen das Wappen mit dem nach rechts gewandten Greif.

1,3 Meter in der Länge und 3,7 Meter hoch soll die Installation werden. 120 Kilogramm dürfte sie wiegen, eher mehr. Die Metallfigur wird gerahmt und aufgestellt mit einem großen Sandstein – vielleicht hinter dem Stein oder darauf befestigt. Wer in die Stadt fährt, sieht den Greif nach rechts gedreht, wer sie verlässt, sieht ihn in die andere Richtung gewandt, symbolisch für die Verbandsgemeinde und das Gräfensteiner Land.

Wie genau die Installation aufgebaut wird, steht noch nicht fest. Das wolle er vor Ort ausprobieren, sagt Ochs. Was feststeht: Auf den Buntsandstein wird die aus Stahl ausgeschnittene Inschrift „Willkommen“ aufgebracht, und die Installation wird mit LED beleuchtet.

Sichtschutz und Flammkuchen-Ofen

„Die Arbeit hat mir Spaß gemacht“, erzählt Ochs. Den Weg dazu musste er sich allerdings mühsam bereiten: den Umgang mit der computergesteuerten CNC-Maschine und dem CNC-Plasmaschneider erlernen, das Ausschneiden nach einem Holzmodell und das Kanten der Stücke. 50 bis 60 Stunden dauerte die Entstehung eines Objekts. Je mehr Fertigkeiten sich Ochs erwarb, desto vielfältiger entwickelten sich seine Arbeiten. Eine kleine Auswahl von Exponaten steht oder hängt an einer Wand im Büro. Dazu gehören Zierstücke wie Kerzenständer oder Laternen, vor allem aber Tierfiguren vom Pferd bis zum Schmetterling. Auch „ein Hund namens Beethoven“ hat hier seinen Platz gefunden, eine Auftragsarbeit zur Erinnerung.

Ochs baut auch Nützliches wie einen Sichtschutz und einen Flammkuchen-Ofen. „Die Aufträge häufen sich. Ich komme nicht mehr nach“, bedauert der Handwerker. Das kreative Tun nennt er die Kür in seinem Alltag, die Werkstatt-Arbeit die Pflicht, die er aber auch gerne verrichtet.

Fantasie wird zu Greifbarem

In der Werkstatt erledigt er modellübergreifend „Reparaturarbeiten aller Art“, und er führt Inspektionen durch. Im Herbst stand zigfach der Wechsel auf Winterreifen an. Seinen Beruf erlernte Ochs im Renault-Autohaus Winnwa, Rodalben. Seinem damaligen Chef Paul Winnwa sei er dankbar, dass dieser ihn bis zum Abschluss brachte. „Uns ging als jungen Kerlen von 16 Jahren doch viel Unsinn im Kopf herum.“

„Die Werkstatt-Arbeit brauche ich, ich lebe davon“, sagt Ochs und leitet gleich wieder über zum kunstvollen Metallschneiden. Diese Beschäftigung sieht er als erbauliche Ergänzung. Es sei das Umsetzen von Fantasie in Greifbares, was ihn begeistert.

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