Kreis Südwestpfalz Vom Film-Verleiher zum Berater

Andreas Eger und Susanne Ehrhardt informieren und beraten über neue Medien und Medientechnik ? unter anderem die Albert-Schweitz
Andreas Eger und Susanne Ehrhardt informieren und beraten über neue Medien und Medientechnik ? unter anderem die Albert-Schweitzer-Schule in Zweibrücken und die Grundschulen Maßweiler, Dellfeld und Wiesbach.

In den 70ern konnten sich die Lehrer bei der Stadt- und Kreisbildstelle Filme für den Unterricht ausleihen, die sie im Filmsaal der Schule in den Projektor einfädeln mussten. Heute heißt die Bildstelle Medienzentrum, ist in Rodalben statt in Pirmasens, und die Lehrer leihen sich DVDs aus statt Filmrollen. Und Filme verleihen ist nicht mehr die Hauptaufgabe: Zwei Lehrer bringen ihren Kollegen den Einsatz digitaler Medien im Unterricht näher – Andreas Eger vom Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium und Susanne Ehrhardt von der Realschule plus in Wallhalben.

„Die rasante Entwicklung der neuen Medien verändert das System Schule“, erzählt Eger. Die Mitarbeiter informieren und beraten in Sachen Medien und Medientechnik. Sie unterstützen die Medienarbeit, geben Orientierungshilfen für den Einsatz neuer Technologien, verstehen sich als Partner der Schulen. Ziel sei der „selbstverständliche Umgang mit den neuen Medien“, schon im Unterricht der Grundschulen. In Fortbildungen wollen Eger und Ehrhardt unter anderem die Arbeit mit Whiteboard und Tablet vorstellen. Sie wünschen sich, dass die Schulen stärker ihre Bedürfnisse mitteilen. Fünf Schulen sind bislang in das Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“ aufgenommen worden: die Albert-Schweitzer-Schule in Zweibrücken, die Grundschulen Maßweiler, Dellfeld und Wiesbach und die Montessori-Schule in Pirmasens. Sie erhalten bis zu 7500 Euro an Fördermitteln. Dafür gibt es etwa den I-Pad-Koffer mit zehn Tablets von Apple. Das Medienzentrum begleitet den Einsatz im Unterricht. Bottenbach zählt zu den Schulen, die noch ins Programm aufgenommen werden. Wer Filme im Medienzentrum ausleiht, verfüge über Rechtssicherheit, „weil die Lizenzen für ein paar hundert Euro gekauft worden sind“, erklärt Eger. Bei öffentlichen Vorführungen, ob in einer Klasse oder vor Publikum, stelle sich stets die Frage nach den Urheberrechten. In besonderen Fällen könne das Medienzentrum auch über das Online-Mediengesamtangebot (Omega) weiterhelfen, das Materialien für alle Schularten bereithält. 4000 Medien stehen in Rodalben zur Verfügung, darunter erstaunlicherweise noch viele VHS-Kassetten, für die man einen Videorekorder braucht. „Es ist eine Herausforderung, den Gesamtbestand auf den neuesten Stand zu bringen“, erklärt Bernhard Pyka, der Vorsitzende des Offenen Kanals, der gleich nebenan untergebracht ist und dessen Mitarbeiter Eger und Ehrhardt unterstützen. Außer der früheren Kreisbildstelle machen drei weitere Mediatheken das Medienzentrum aus. Dazu gehören die „Vielfalt-Mediathek“ (gegen Rassismus und für Demokratie-Erziehung schon ab dem Kindergarten), der Verleih- und Medienpunkt RLP Mainz (für Filme, DVDs und Medien zur Bildungs- und Kulturarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen, für Schule und Kindergarten) und die deutsch-französische Mediathek (mit Materialien für die französische Spracherziehung in Kita und Grundschule). All diese Dienste können auch Volkshochschulen in Anspruch nehmen, ebenso die Jugendpflege und Touristiker.

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