Kreis Südwestpfalz Windrad-Pläne wieder aufgreifen

Das Thema Windkraft wird in Saalstadt wieder aktuell: Die Firma Eno-Energy aus Rostock möchte die Pläne wiederbeleben, die die Firma Juwi 2013 wegen brütender Rotmilane ad acta gelegt hat.

Angepasst an die neuen gesetzlichen Vorgaben – zum Beispiel muss der Abstand von Windkraftanlagen zu Wohnhäusern mittlerweile mindestens 1000 Meter betragen – möchte das Unternehmen wieder konkreter in die Planung einsteigen, informierten Bürgermeister Horst Höh und der Beigeordnete Gerd Kiefer vergangene Woche den Gemeinderat. 2011 hatte die Gemeinde grundsätzlich Ja gesagt zum Bau von Windrädern auf ihrer Gemarkung. Juwi wollte am Ortsausgang in Richtung Weselberg, links und rechts der L 473, jeweils zwei Windräder bauen. Durch die neue Abstandsregelung würden sich mögliche Standorte etwas in Richtung Abfahrt nach Schauerberg verschieben. Das Projekt wurde 2013 gestoppt. Grund war, dass auf der Gemarkung eine stabile Rotmilan-Population gefunden wurde, die an der Saalstadter Gemarkung sogar brüten, denn es wurden Nester entdeckt. Zudem war mit der Wiesenweihe das Vorkommen eines weiteren schützenswerten Greifvogels entdeckt worden. Wie sich die Vorkommen entwickelt haben und mittlerweile verteilen – in der Nachbargemeinde Schauerberg gibt es bezüglich des geplanten Windrades ebenfalls Diskussionen um den Schutz des Rotmilans –, könnte in einem neuerlichen Planungsverfahren untersucht werden. Wegen des Rotmilans hat im November auch der Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land geplante Windkraftflächen bei Käshofen und Großbundenbach aus dem Entwurf des Flächennutzungsplans gestrichen, und auch Martinshöhe konnte ein ins Auge gefasstes Sondergebiet nicht ausweisen. Der Landesbetrieb Mobilität hat mitgeteilt, dass die L 473 zwischen Saalstadt und Wallhalben im kommenden Jahr komplett ausgebaut wird. Im Frühjahr sollen die achtmonatigen Bauarbeiten beginnen, teilte Höh mit. Rainer Reinfrank hat, wie angekündigt, in der laufenden Legislaturperiode aus Altersgründen sein Mandat zurückgegeben. 32 Jahre lang gehörte der Fachmann für das Thema Bauen dem Gemeinderat an. Für ihn wurde Hans Schneider als Nachrücker verpflichtet.

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