Lokalsport Südpfalz Corona: Wie Handball- und Volleyball-Entscheider die Meisterschaften planen

Handballer Josef Lerch.
Handballer Josef Lerch.

Unter Hygieneauflagen dürfen nun 150 Leute in Sporthallen zusammenkommen. Ein normaler Trainings- und Wettkampfbetrieb ist in Gruppen von bis zu zehn Personen erlaubt. Wie planen Hand- und Volleyballer?

Der Offenbacher Josef Lerch und Gerald Kessing aus Herxheimweyher sind nah dran. Lerch ist Vizepräsident Spieltechnik im Pfälzer Handball-Verband. Nach 21 Jahren und zwei Monaten im Präsidium wäre seine Amtszeit am vergangenen Samstag zu Ende gegangen. Der Verbandstag, abgesagt wegen Corona, ist noch nicht terminiert, der 69-Jährige macht so lange weiter. Er geht gedanklich die Queichtalhalle ab und kommt auf 84 Zuschauer auf Sitzreihen und Stehrang, die bei Einhaltung der Hygienevorschriften unterkommen könnten. Jedoch: „Zuschauer brauchst du erst, wenn gespielt wird.“ Das Handballspiel sieben gegen sieben ist noch nicht erlaubt. „Ich bin der Meinung, Handball können wir ohne Zuschauer nicht spielen“, sagt Lerch und begründet es mit Aufwendungen: Durchschnittlich 200 Euro müssten die Vereine in der Männer-Oberliga für Schiedsrichter hinblättern, 100 Euro in der Pfalzliga. Er fragt: Ist bei 150 Zuschauern Wirtschaftsdienst möglich? Dürfen fünf gegen fünf in der Halle oder in jeder Hallenhälfte trainieren? Darüber entscheide der Hallenträger.

Normale oder halbe Runde

Das ist der Plan, den der Spieltechniker in der Schublade hat: Die Pfalzliga beginnt am 3. Oktober, die anderen Klassen beginnen am 31. Oktober die normale Runde. Darf am 3. Oktober noch nicht gespielt werden, fällt der Spieltag ganz weg oder wird in der Runde hinten angehängt. Das gilt dann auch für den zweiten, dritten Spieltag und so weiter. Verzögert sich der Rundenbeginn derart, dass die Meisterschaften bis Mai 2021 nicht durchzubringen sind, wird entweder eine einfache Runde gespielt oder werden die Spielklassen in kleinere Staffeln aufgeteilt. Sechs Wochen Vorbereitung seien vernünftig, „mit vier Wochen wären alle am Ende auch zufrieden“, meint Lerch. Für einen möglichen weiteren Lockdown müsse man flexibel sein. Lerch: „Es gibt für alles eine Möglichkeit, eine bequeme und eine unbequeme.“

Für den Notfall Lücken im Spielplan

Gerald Kessing, Bundesspielwart im Volleyball und Oberliga-Trainer der TS Germersheim, nennt als geplanten Rundenbeginn den 12./13. September: „Im Moment gehen wir davon aus, dass wir dann starten können.“ Und wenn nicht? „Wir haben ein paar Lücken im Spielplan und würden versuchen, Spieltage da einzubauen.“ Die Vereine seien aufgefordert worden, Spielhallen zu reservieren, in den Bundesligen sei das schon geschehen. Bei der TS Germersheim versuche Dominik Betsch das Maximale zu organisieren, auch Hallentraining in den Sommerferien.

Endlich wieder in der Halle. Lerch und Kessing erwarten weitere Erleichterungen. Ein Volleyballspiel sechs gegen sechs ist noch nicht erlaubt, das Training Angriff gegen Block schon. Die Einhaltung der Hygieneregeln bedeuten einen Riesenaufwand für die Vereine. Ordnungsstrafen will keiner riskieren.

Volleyballer Gerald Kessing.
Volleyballer Gerald Kessing.
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