Lokalsport Südpfalz Das nächste Unentschieden

Das Foul am Offennacher Philipp Mohra (in Rot) wird mit Siebenmeter geahndet. Links Jakub Balaz, hinter Mohra Alexander Eusterho
Das Foul am Offennacher Philipp Mohra (in Rot) wird mit Siebenmeter geahndet. Links Jakub Balaz, hinter Mohra Alexander Eusterholz, im Tor Sascha Gieger.

«OFFENBACH.»Tor oder kein Tor? Das war die heiß diskutierte Frage nach dem Schlusssignal gestern in der Offenbacher Queichtalhalle. Der Torschiedsrichter hatte einen Treffer für die HSG Worms angezeigt, nach Rücksprache mit dem Sekretär nahm er den Treffer wieder zurück. So kam es zur nächsten Punkteteilung des TV Offenbach in der Handball-Oberliga, diesmal nach einem 27:27 (13:14) gegen die Wormser.

Die fühlten sich danach um den Sieg betrogen. HSG-Trainer Gerd Zimmermann ärgerte sich über das für ihn unbefriedigende Endergebnis: „Das war die größte Fehlentscheidung, die es gibt. Es kann nicht sein, dass der Zeitnehmertisch entscheidet, ob der Ball vor oder nach dem Schlusssignal im Tor war, wenn der Torschiedsrichter aus seiner viel besseren Position das Tor gibt.“ Auf der Gegenseite haderte auch Christoph Morio mit dem Ende der Partie, denn sein Team war zehn Sekunden vor Ende in Ballbesitz: „Ich wollte eigentlich noch eine Auszeit nehmen, doch dann war die Chance da, ein schnelles Tor zu erzielen.“ Dumm nur, dass der Ball derart ungenau nach vorne geworfen wurde, dass Worms noch mal in Ballbesitz kam und den Ball quasi mit dem Schlusssignal ins TVO-Tor beförderte. Aber eben um einen Bruchteil zu spät. Letztlich war die Entscheidung, das Tor nicht zu geben, wohl richtig. Zurück zum Anfang: Der TVO tat sich schwer in der Offensive, die Halbpositionen wurden früh und aggressiv von den Wormsern angegangen. Die Gäste führten in der achten Minute mit 4:1. Mit der Hereinnahme von Maximilian Daum fand der TVO bessere Lösungen gegen die Wormser, die früh auf Spielmacher Jörn Christmann, der sich an der Schulter verletzte, und Moritz Bestrich (Fußverletzung) verzichten mussten, auf der Bank nur noch einen Wechselspieler hatten. Beim 8:8 war der TVO dank vier Treffer von Daum wieder im Spiel, musste aber in der Folge beim 9:13 (26.) wieder einem deutlichen Rückstand hinterherlaufen. Der Grund: schwache Abschlüsse, vor allem auch bei freien Bällen. Zur Halbzeit lag die Trefferquote des TVO nur bei 55 Prozent. Nach der Pause häuften sich beim TVO die Ballverluste. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 17:17 nutzten die ebenfalls keineswegs fehlerfrei spielenden Gäste das, um gleich wieder auf 18:20, später auf 20:23 davonzuziehen. Eine Überzahlsituation brachte den TVO abermals ins Spiel zurück: 23:23. Doch wieder legten die Gäste umgehend zwei Treffer nach und es musste wieder eine Überzahl her, in der die Offenbacher den sehr aktiven Kai Zimmermann in Manndeckung nahmen, um zum 25:25 auszugleichen. Seine Mannschaft habe zu viele Chancen, vor allem über die rechte Seite, liegen lassen, sagte Morio: „Kein Vorwurf an die Mannschaft, die ackert und auch immer den freien Mann vorne gefunden hat, aber dann geht der Ball nicht ins Tor. Irgendwann wird der Schalter wieder umgelegt, dafür trainieren wir hart.“ Insgesamt hielt er fest: „Der Punkt war wichtig, aber es war auch mehr drin in dem Spiel.“ Dass Ilan Eigenmann im Tor stand, habe nichts mit Florian Pfaffmanns Wechsel zum Saisonende zu tun gehabt: „Ilan hat im vergangenen Auswärtsspiel gut gehalten. Es gab keinen Grund für einen Wechsel“, so der Coach. Gestern hielt Eigenmann 13 Bälle des Gegners, der von den starken Michal Kurka und Kai Zimmermann lebte. So spielten sie TV Offenbach: Eigenmann (Pfaffmann, n.e.) - Steuer (6), Busch, Philipp Mohra (1) - Metz, Sebastian Mohra (4) - Graap (5); Pfalzer, Kunz (2), Daum (9/2), Gläßgen; Albert (n.e.) - Spielfilm: 1:4 (8.), 9:9 (20.), 9:13 (26.), 13:14 (Halbzeit), 16:16 (36.), 18:20 (43.), 23:23 (53.), 25:26 (57.), 27:27 (Ende) - Siebenmeter: 3/2:5/2 - Zeitstrafen: 1:3 - Beste Spieler: Daum, Steuer - Kurka, Zimmermann - Zuschauer: 270 - Schiedsrichter: Gilcher/Oeser (Riegelsberg).

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