Lokalsport Südpfalz Die Demonstration

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LANDAU/GERMERSHEIM. Die Oberliga-Volleyballerinnen des ASV Landau haben im ersten Spiel des Jahres 2017 ihre Spitzenposition behauptet. Der glatte 3:0-Sieg (25:21, 25:16, 25:10) über den schärfsten Verfolger TV Rohrbach war eine klare Ansage in Richtung erneutem Titelgewinn.

Nach 1:4 und 3:8 schrillten wohl bei einigen Zuschauern die Alarmglocken. Doch angeführt von einer hellwachen Juliane Brenner, die am Ende mit 13 Angriffs- und sechs Blockpunkten auch die Topscorerin der gesamten Partie war, fand sich der ASV langsam in der Partie zurecht. „Der schwache Start war wohl zum einen der längeren Pause und zum anderen dem Spitzenspielcharakter geschuldet“, vermutete Trainer Klaus Kuhn. Über 8:12 und 14:17 entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die abwehrstarken Saarländerinnen bei den längeren Ballwechseln oft das bessere Ende für sich hatten und der ASV in Folge einer noch instabilen Defensive zunächst nur selten seine Überlegenheit im Mittelangriff ausnutzen konnte. Bei 19:19 zeigte die Punktetafel erstmals wieder einen Gleichstand, nach 22:20 und 24:21 verwandelte Brenner dann den Satzball. „Wir waren erst am Ende des Satzes so konsequent, wie ich mir das wünsche“, beschrieb Kuhn den Schlussspurt, der von zwei guten Aufschlägen von Anna Wantoch-Rekowski geprägt wurde. Im zweiten Durchgang steigerten sich zunächst beide Offensivreihen. Nach 11:11 war es aber der ASV, der im Block und Feldabwehr eine Schippe drauflegen konnte. Das Pendel schlug über 16:12 und 22:15 klar zur Seite der Gastgeber um. Die taktische Feinheit, dass Mittelblockerin Luca Schnabel teilweise auch über die Außenpositionen attackierte, ging auf, sie kam insgesamt auf 14 Zähler. Der dritte Satz war dann eine echte Demonstration der Stärke. Der Gästetrainer ahnte wohl schon früh, was seinen Spielerinnen droht, und nahm bereits nach zwei verlorenen Ballwechseln eine frühe Auszeit. Es half wenig. Anika Lohkamp servierte vier gute Aufschläge bis zur 8:2-Führung und in der Satzmitte nochmals fünf weitere zum 21:9. Die prägendste Spielerin des dritten Satzes war aber Antonia Weitzel auf der Diagonalposition. Sie zeichnete im letzten Abschnitt für vier Angriffs- und drei Blockpunkte verantwortlich und beendete mit einem Aufschlagwinner die Partie nach 62 Minuten. Durch den Sieg im Spitzenspiel haben die Landauerinnen einen der beiden Verfolger auf fünf Punkte distanziert. Bei noch sieben ausstehenden Partien rückte jetzt wieder die DJK Andernach nach deren 3:2-Erfolg bei der TS Germersheim mit drei Zählern Abstand auf Rang zwei. In Germersheim hieß es: Mühsam ernährt sich das Einhörnchen. Die Niederlage mit 17:25, 25:20, 21:25, 25:21, 11:15 ist für einen Punkt gut. Die Germersheimerinnen begannen engagiert und ohne große Nervosität. Trainer Hollstein hatte seinem Team eingeimpft, dass man gegen den Tabellenzweiten frei aufspielen kann. Vom Satzrückstand unbeeindruckt, präsentierten sich die Gastgeberinnen in Durchgang zwei konzentriert und laufstark. Über 8:5 und 11:7 erspielten sie sich einen Vorsprung bis zum 13:9. Andernachs Trainer Mario Birk nahm die erste Auszeit, sein Team führte plötzlich 16:15. Germersheim glich bei 20:20 aus, danach schlug die Stunde von Zuspielerin Michaela Sinn. Sie holte den Satzausgleich fast im Alleingang. Im dritten Satz konnte die Turnerschaft immer wieder aufholen und hatte nach einem Ass von Luise Beutel zum 20:19 alle Trümpfe in der Hand. Nach zwei Eigenfehlern stand es 20:22, wenig später war der Satz weg. Weiter ging es mit 15:11, 17:17, 20:18 und 23:19 zum 2:2-Satzgleichstand. Die Halle bebte nun und man spürte, dass eine Überraschung möglich war. Der Tiebreak verlief nicht ganz wie erhofft. Beim 9:10 aus Germersheimer Sicht schien sich das Blatt noch mal zu wenden, aber Andernach spielte sein Können aus und nutzte die unnötigen Germersheimer Fehler. Germersheims Libera Laura Troubal sah das Spiel mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Wir hatten uns insgeheim schon etwas ausgerechnet. Insofern ist es schade, dass wir heute nicht zwei oder sogar drei Punkte geholt haben. Aber unsere Leistung war heute recht gut und darauf können wir aufbauen.“ |fuss/alzi

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