Lokalsport Südpfalz Die Hölle für Niederwürzbach
OFFENBACH. Kapitän Michael Übel, das ist klar, wird seine Karriere beim TV Offenbach beenden. Die freie Stelle im Rückraum soll auf mehrere Schultern verteilt werden. Als zusätzliche Verstärkung wird Joshua Albert von der SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam kommen – und dann wohl in der Handball-Oberliga auflaufen.
Mit dem TV Niederwürzbach hatte der TVO im ersten Teil der Oberliga-Relegation jedenfalls keine Probleme. Bei den Gästen fiel Spielmacher David Leffer aus, für ihn spielte der A-Jugendliche Nils Lauer auf der Mitte-Position. Auch das Spielgerät bereitete den Gästen so manche Probleme. So sehr, dass ein wenig nachgeholfen wurde. Offenbachs Spielern fiel der heimlich geharzte Ball natürlich auf, das Schiedsrichtergespann griff ein und tauschte ihn aus. Dennoch war es nur schwer vorstellbar, dass die Gäste selbst mit Haftmittel im Angriff für mehr Gefahr sorgen würden. Offenbachs Defensive spielte tadellos, nach vorne ging es gewohnt schnell und mit Wucht. Die Außen, Tino Gläßgen über rechts, Felix Kunz über links, waren erste Nutznießer der famosen TVO-Abwehr. Über 3:0 (5. Minute, Siebenmeter Kunz) und 5:1 zogen die Hausherren davon. Lauer erwies seiner Mannschaft wenig später einen Bärendienst, rauschte beim Offenbacher Gegenstoß über Kunz ungebremst in diesen hinein. Für das souverän leitende Schiedsrichtergespann eine klare Sache: Rote Karte (11.). Lauer verschwand direkt in der Gästekabine. Offenbach machte ungehindert weiter, Maximilian Daum legte zwei Sekunden vor dem Halbzeitpfiff das 16:6 nach. Im zweiten Durchgang hielt der TVO erst das Tempo hoch, das 27:10 (44., Konter Gläßgen) war die höchste Führung des Spiels. Danach wechselte Trainer Christoph Morio munter durch. Offenbachs Spielfluss geriet ins Stocken, Niederwürzbach holte bis zum Abpfiff acht Tore auf. „Mir selbst kreide ich an, eventuell zu früh und zu oft gewechselt zu haben“, so Morio nach dem Spiel. Die Videoanalyse habe sich ausgezahlt, trotzdem hätte er gerne höher gewonnen. „Der TVO war über 60 Minuten präsenter“, sagte Niederwürzbachs Trainer Christian Schöller. „Uns hat zwar das Harz gefehlt, aber auch mit Harz hätten wir heute einen sehr schweren Stand gehabt.“ Nun fehlt Offenbach ein Punkt bei der SG Gösenroth/Laufersweiler in Sohren am Samstag, und die Oberliga wäre ganz sicher erreicht. So spielten sie TV Offenbach: Pfaffmann (Bentz) – Daum (4), Pfalzer (2), Philipp Mohra (4) – Gläßgen (7), Kunz (6/2) – Graap – Busch (1), Metz (4), Übel, Sebastian Mohra (2), Steuer (2), Meyer - TV Niederwürzbach: Dressler (Feit) – Johannes Leffer (6), Lauer, Bölke (10/2) – Bas (1), Pressmann (4) – Eschenbaum (1) – Ternette (1), Philipp Leffer, Jünke, Junius, Seiler - Spielfilm: 3:0 (5. Minute), 8:1 (15.), 12:3 (20.), 16:6 (Halbzeit), 19:8 (34.), 27:10 (44.), 28:16 (51.), 32:23 (Ende) – Zeitstrafen: 2:1 – Rote Karte: Lauer (11.) – Siebenmeter: 2/2 - 2/2 – Beste Spieler: Philipp Mohra, Gläßgen, Busch - Bölke, Johannes Leffer – Zuschauer: 500 – Schiedsrichter: Antosch/Stadelmeier (HC Gonsenheim)