Lokalsport Südpfalz HSG Trifels nach der Halbzeit besser

Am Ball der viermalige HSG-Torschütze Tobias Schnabel. Hinter ihm Philipp Wesper.
Am Ball der viermalige HSG-Torschütze Tobias Schnabel. Hinter ihm Philipp Wesper.

«ANNWEILER.» Dank einer großartigen Leistungssteigerung gewann die HSG Trifels in der Handball-Pfalzliga mit 33:29 (14:14) gegen den TV Wörth. Danach hatte es in der ersten Hälfte am Sonntagabend nicht ausgesehen.

Die Gäste setzten wie die Gastgeber auf eine aggressive 4-2-Deckung und nutzten immer wieder technische Fehler der Einheimischen, vorwiegend auf deren rechter Angriffsseite, gnadenlos aus. Auch bezüglich des Spieltempos und der spielerischen Leichtigkeit hatte Wörth lange Zeit Vorteile. Zu Beginn der 30. Minute führten die Männer vom Rhein noch mit zwei Toren. Wie schwer sich die Trifels-Mannschaft von Arnel Mesic tat, wird daran deutlich, dass ihr erst nach fünf Minuten das erste Tor gelang. Die erste gelungene Torwartparade von Tobias Hafner ließ gar bis in Minute zehn auf sich warten. Vor allem Philipp Wesper und Jonas Lehnert stellten die Heimsieben zunächst vor fast unlösbare Aufgaben. Dazu kam ein über lange Zeit sehr starker Pascal Schumacher zwischen den Pfosten, der in Eins-gegen-Eins-Situationen geradezu stoisch ruhig blieb und den Angreifern keine Ecke anbot. Eigentlich etwas verwunderlich, dass er Mitte der zweiten Hälfte dauerhaft Marcel Dieners weichen musste, auch wenn der seine Sache keineswegs schlecht machte. Auf HSG-Seite räumte Tobias Hafner in der 16. Minute für Dominik Scheid den Platz. Scheid spielte dann bis zum Ende durch. Die Vorentscheidung fiel recht früh im zweiten Abschnitt, die Gastgeber konnten sich, auch dank einiger guter Paraden von Scheid, von 15:15 über 23:19 bis hin zum 27:21 absetzten. Vorbildlich aber der Kampfgeist der Gäste, die sich nie aufgaben. Wörths Trainer Frank Schindler sah den Hauptgrund für die Niederlage im Abwehrverhalten seiner Mannschaft: „Wir haben das Spiel ganz klar in der Defensive verloren. Es gab sehr viele Eins-gegen-Eins-Situationen, in denen sich, je länger die Partie dauerte, immer mehr die gegnerischen Akteure durchgesetzt haben. Da haben wir einfach zu viel zugelassen.“ Wie sein Pendant auf HSG-Seite hat auch Schindler damit zu kämpfen, dass er im Training nie über die volle Mannschaftsstärke verfügen kann: „Unser eigentliches Einspielen findet ja oft erst während des laufenden Matches statt. Damit ist doch schon alles gesagt.“ Das mangelnde Training wurde deutlich, als sein Team im zweiten Spielabschnitt an Schnelligkeit einbüßte. Dazu kam dann noch reichlich Pech im Abschluss, scheiterte Wörth doch gleich siebenmal an Pfosten oder Latte. HSG-Trainer Mesic hatte in der Pause wohl deutliche Worte gefunden. „Ich musste schon etwas laut werden, um meine Jungs wach zu rütteln. Es war genauso, wie ich es befürchtet hatte. Wenn wir nicht gleich gut ins Spiel kommen, würde es Schwierigkeiten geben. Zum Glück haben die Jungs meine Anweisungen dann im zweiten Durchgang zu 100 Prozent umgesetzt.“ Eine dieser Anweisungen war die permanente Umstellung auf eine 6-0-Deckung. Dazu kamen mit Max Ehrhardt und Tobias Schnabel zwei sehr wendige und quirlige Außenangreifer, die den Wörther Abwehrverbund mit einigen schnellen Tempogegenstößen immer wieder aufbrachen. Nicht zu vergessen eine hundertprozentige Ausbeute bei den acht Siebenmeterwürfen von Lukas Gerstle und Sellyn Fleck. „Das war heute schon ein Riesenvorteil. Wir hatten auch schon Spiele, da lagen wir gerade bei 40 Prozent Trefferquote“, sagte Routinier Peter Horstmann. Trotz des hohen kämpferischen Einsatzes wurde die Partie nie unfair. Das Schiedsrichtergespann fuhr nicht die ganz harte Linie, griff aber immer dann durch, wenn es nötig war. Zum Pluspunkt für die HSG wurden schließlich auch die besseren Alternativen auf der Bank. So wurde im zweiten Spielabschnitt der junge Lars Jacob immer wieder auf der zentralen Rückraumposition eingesetzt. Dabei sorgte er mit seiner ruhigen Ballverteilung und einigen klugen Anspielen auf die Außen immer wieder für Gefahr.

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