Lokalsport Südpfalz Mit offenem Visier und dreifachem Öczelik

KANDEL (kebe). Dramatik pur im Kandeler Bienwaldstadion: Trotz zweimaligen Rückstandes besiegte der VfR Kandel die SpVgg Ingelheim mit 3:2 (1:1). Matchwinner in einer hochklassigen und temporeichen Verbandsligapartie war Liga-Topscorer Yasin Öczelik, der alle drei Treffer für die Grün-Weißen markierte.

Dem Aufsteiger hat sich endgültig den Klassenerhalt gesichert, die Gäste aus Rheinhessen verloren wichtigen Boden im Kampf um den möglichen Relegationsplatz drei. Die Partie war keine Sekunde langweilig, weil beide Mannschaften mit offenem Visier spielten. Sie suchten zumeist über die Außenbahnen den direkten Weg zum gegnerischen Tor, beide Abwehrreihen standen hoch und attackierten frühzeitig den ballführenden Gegenspieler. Die Rasenspieler erarbeiteten sich ein deutliches Chancenplus. Vor allem der dynamische Maximilian Brechtel sorgte mit seiner besten Saisonleistung für Gefahr über die rechte Angriffsseite. Die ersten beiden Möglichkeiten hatten aber die Gäste. Samtleben vergab nach schönem Solo von Benjamin Vladic aus halb linker Position (13.), drei Minuten später klärte der herausgeeilte VfR-Keeper Julian Roth gegen Serdar. Sein Gegenüber Schröder verhinderte in der 21. Minute mit tollem Reflex die Führung durch Özcelik per Kopf. Eine Minute später verzog Felix Forstner aus fünf Metern nach Marc Kauthers Vorlage. SpVgg-Stürmer Vladic bestrafte die fahrlässige Chancenverwertung mit der Gästeführung. Er schob einen langen Ball von Nessbach flach ins rechte Toreck (24.). Eine Ballstafette über die rechte Seite mit dem agilen Brechtel und Christian Burgstahler verwertete Öczelik zum Ausgleich(30.). Zwei weitere vergebene Großchancen nach der Pause durch Özcelik (47.) und Forstner (63.) bestraften die Gäste erneut postwendend. Bei der 75-Meter-Bogenlampe von Dennis Dziewior ins verwaiste VfR-Gehäuse stand Roth Pate, nachdem er zunächst erfolgreich an der Strafraumgrenze geklärt hatte. Nachdem Forstner erneut am Keeper scheiterte (69.), traf Özcelik in der 77. Minute aus 16 Metern nach Vorlage von David Wagner per Hackentrick. Fünf Minuten später fiel die Entscheidung: Nach mustergültiger Vorarbeit von Burgstahler und Leutrim Osaj traf der künftige Büchelberger zum 3:2-Endstand. Bei den letzten Aktionen ging Gästekeeper Schröder mit in die Spitze. In der Nachspielzeit kam es zu Rudelbildung. Der vom eingewechselten Nico Dannenberg im Fünfmeterraum hart attackierte Roth keilte zurück, der Gästespieler blieb liegen. Schiedsrichter Fabian Hohmann beriet sich mit seinen Assistenten, um dann beiden Streithähnen die Rote Karte zu zeigen. Das Schiedsrichtergespann konnte sich dem hohen Niveau nicht anpassen. In einer fairen Partie gab es ein Kartenfestival. Kandels Christian Slatnek sagte: „Ich bin richtig beeindruckt, wie meine Mannschaft heute aufgetreten ist.“ Ingelheims Coach Jürgen Collet gratulierte: „ Es war verdient, weil wir eine zweimalige Führung nicht halten konnten. “