Lokalsport Südpfalz Noch ein Job für „Euro-Eddy“

«wörth.» Die Meisterfeier hat der SV Büchelberg hinter sich. Die Laudatio auf den künftigen Fußball-Landesligisten hat Edgar Schmitt (55) gehalten. Edgar Schmitt? „Euro-Eddy“? Genau der.

Der frühere KSC-Stürmer hat im Saisonverlauf das Trainerduo Marc Kauther/Kevin Apfel bei Trainingseinheiten unterstützt. Dies wird er auch in der kommenden Spielzeit tun. Den Kontakt zum Bienwaldclub gibt es durch die langjährige Freundschaft zu Vereinspräsident Volker Brecht. Beide kennen sich seit Ende Oktober 1993. Da hatte Schmitt einen schweren Autounfall. Im Saarland überschlug sich sein Wagen viermal. Der Wagen war ein Totalschaden. Schmitt blieb unverletzt. Brecht brachte Schmitts Blechruine mit dem Abschleppwagen nach Karlsruhe. Vier Tage später, am 2. November 1993, wurde Edgar Schmitt weltberühmt: Beim 7:0 im Uefa-Cup-Rückspiel gegen den spanischen Tabellenführer FC Valencia erzielte er vier Treffer. Die Partie ging als „Wunder vom Wildpark“ in die Geschichtsbücher des Fußballs ein. „Mit Volker verbindet mich die Begeisterung für den Fußballsport, er ist ein positiv Bekloppter. Wir diskutieren oft stundenlang, wie man die Abläufe beim SVB weiter optimieren kann“, so Schmitt. Er ist selbstständig und arbeitet als Markenbotschafter für das badische Autohaus, wo Brecht als Geschäftsführer fungiert. Zudem ist der 55-jährige Repräsentant bei Lotto Rheinland-Pfalz. Für den Karlsruher SC ist er beratend im Nachwuchs- und Scoutingbereich tätig. Schmitt kennt die Situation von Dorfvereinen, er wurde erst mit 26 Jahren Profi. 1986 stieg er mit Klaus Toppmöller als Sturmpartner mit dem FSV Salmrohr in die 2. Bundesliga auf. In Büchelberg fühlt er sich an diese Zeit erinnert: „Salmrohr hatte damals 900 Einwohner wie Büchelberg heute. Mit Gemeinschaftssinn und menschlicher Nähe haben wir dort die stärkere Finanzkraft der Konkurrenten kompensieren können. Diesen Zusammenhalt erlebe ich auch hier.“ Schmitt wohnt im schwäbischen Ahlen. Seinen Anteil am Aufstieg des Vereins bezeichnet er als sehr gering, weil er schon gute Strukturen und modern ausgerichtete Trainingseinheiten vorgefunden habe. Der künftige Landesligist verfügt in naher Zukunft über einen Kunstrasenplatz, die Finanzierungskonzepte sind auf den Weg gebracht. Der Verein hat den aus sechs Vereinen bestehenden Jugendförderverein Südpfalz verlassen und will künftig die Nachwuchsarbeit verstärkt in Eigenregie betreiben. Nach den Vorstellungen der Vereinsführung spielt Schmitt künftig eine zentrale Rolle in diesem Bereich. Brecht sagt: „Wir haben ein Konzept in der Schublade. Edgar soll dies an die aktuellen Gegebenheiten anpassen und für die Feinjustierung verantwortlich zeichnen. Wir wollen ihn längerfristig für den Verein gewinnen.“ Zur Person — Edgar Schmitt, geb. 29. März 1963 in Rittersdorf/Eifel —Stationen als Amateur von 1984 bis 1991: unter anderem FC Saarbrücken, Eintracht Trier und FSV Salmrohr (80 Tore in 137 Spielen) —Als Profi: Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC und SC Fortuna Köln (39 Tore in 152 Spielen), 1994 Torschützenkönig im Uefa-Cup mit Dennis Bergkamp —Stationen als Trainer: VfR Aalen, Stuttgarter Kickers und KFC Uerdingen 05

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