Lokalsport Südpfalz Pfeils Plan durchkreuzt

OFFENBACH (pnk). Beim 29:29 (15:16) gegen den HV Vallendar zeigte Handball-Oberligist TV Offenbach eine aufsteigende Leistung. Ob der in den Schlusssekunden verspielte doppelte Punktgewinn nicht noch weh tut, wird die Zukunft zeigen. Offenbach ist 13.

Für den TVO kam erstmals Niklas Schneider zum Einsatz. Der 18-Jährige wechselte kurzfristig von der A-Jugend der TSG Friesenheim nach Offenbach. Am Freitagnachmittag ging alles ganz schnell. Kurzfristig wurde die Spielfreigabe für Schneider erteilt. Er gehörte bis dahin zum Bundesligateam der Friesenheimer A-Jugend. Für den gebürtigen Hauensteiner wurden die Belastungen zu hoch: Berufsausbildung in Bad Bergzabern bei der Bundeswehr, zusammen mit dem neuen und alten Teamkollegen Dennis Götz, die hohen Spiel- und Trai-ningsbelastungen im Bundesligabetrieb. Die TSG Friesenheim entschied im Interesse des Spielers und gab ihn sofort frei. Der TVO griff zu, suchte er doch für den Langzeitverletzten Jan Düring einen Ersatz auf der Kreisläuferposition. In der 16. Spielminute gab Schneider beim Stand von 8:8 sein Debüt in der Queichtalhalle. In der Anfangsphase machte Offenbach spielerisch fast alles richtig. Maximilian Daum erzielte die 11:9-Führung (20.). Danach stand Gäste-Torhüter Bastian Burgard im Rampenlicht. Vier abgewehrte Bälle von ihm und seine Vorderleute drehten das Spiel (11:13, 24.). Offenbachs Trainer Michael Pfeil musste umstellen. Daum, der in der 11. Minute einen Schlag aufs linke Knie abbekommen hatte, konnte nicht mehr. Dennis Götz wechselte kurzzeitig auf die Rechtsaußenposition. 15 Sekunden vor dem Pausenpfiff wollte HVV-Trainer Wolfgang Reckenthäler ein Unterzahlspiel beim Stand von 14:16 ausgleichen, nahm den Torhüter vom Feld und brachte einen zusätzlichen Spieler. Das ging schief. Offenbachs Torhüter Florian Pfaffmann fing den Ball und traf anschließend ins leere Tor. Kurz nach Wiederanpfiff glich Thorsten Scheurer aus (16:16, 31.), doch Offenbach konnte die Partie nicht wenden. Technische Fehler und unvorbereitete Abschlüsse verhinderten dies. Nach dem Konter von Merlin Busse zum 23:27 (51.) schien die Partie verloren. Doch die jungen Spieler aus Vallendar konnten den Vorsprung nicht richtig verwalten. Mit einem Strafwurf verkürzte Christoph Morio auf 27:28 (56.). Pfeil richtete jetzt das Laibchen für den zusätzlichen Feldspieler. Die Gäste hatten in der Schlussphase große Probleme, ihre Angriffe in der erlaubten Zeit abzu-schließen. Scheurer glich zum 28:28 aus. 50 Sekunden später war erneut ein Zeitspiel gegen Vallendar angezeigt. Jetzt war Morio der Nutznießer, er konterte zur 29:28-Führung (58.). Die Offenbacher Zuschauer waren aus dem Häuschen. Noch mehr, als Vallendars Marco Binnes 45 Sekunden vor Spielende nur den Innenpfosten traf. 20 Sekunden vor Schluss nahm TVO-Trainer Pfeil die Auszeit. „Wir wollten eigentlich die Zeit herunterspielen und kein Risiko eingehen“, sagte er nach der Partie. Doch ausgerechnet Routinier Benjamin Knoblauch wollte den Torerfolg. Er scheiterte, Vallendar konterte, Morio setzte dem HVV-Angreifer nach. Die Rote Karte für Morio (verbunden mit einer automatischen Spielsperre) und der Strafwurf für Vallendar samt Ausgleichstreffer beendeten die Partie.

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