Kommentar Überflüssiger Garderobenstreit

Im Schulflur nicht erlaubt, wenn es keinen zweiten Rettungsweg gibt.
Im Schulflur nicht erlaubt, wenn es keinen zweiten Rettungsweg gibt.

Ein Garderobenverbot in Schulfluren ist sehr deutsch, aber es ist allemal besser, Vorsorge zu treffen als Kinder zu gefährden.

Der Fall der Metallspinde, die in der Grundschule Süd die bisherigen Garderoben ersetzen müssen, ist ein Musterbeispiel dafür, warum der Bürokratieabbau zwar ständig gefordert wird, aber auch rasch an seine Grenzen stößt. Natürlich wird jeder Stammtisch „Die hennse nimmi all“grölen, aber der würde im Unglücksfall mit verrauchten Fluren auch betonen, dass man das doch hätte kommen sehen müssen. Es dürften sich jedenfalls kaum Schülereltern melden, die mehr Brandschutz und mehr Sicherheit für ihre Kinder als überflüssige Geldverschwendung ablehnen.

Die Frage ist eher, ob die Grundschule Süd ein Einzelfall ist oder, was wahrscheinlicher ist, nun eine Welle von Bestellungen über die Spind-Hersteller hereinbricht. Oder kennen sie einen Schulflur ohne Anoraks und Turnbeutel?

Nur eines ist gewiss: Das Thema taugt nicht zur Abrechnung zwischen der amtierenden Stadtspitze mit dem ausgeschiedenen Bürgermeister und Schuldezernenten Maximilian Ingenthron oder dessen Partei SPD.

Anstatt sich da zu verkämpfen, sollte die Verwaltung lieber erklären, warum Kinderklamotten zu unhygienisch sein sollen, um sie im Klassensaal aufzuhängen. Die Kinder selbst sind ja schließlich auch nicht unbekleidet.

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