Landau Grenzen und Ängste in der Manege überwunden

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Winden. Hereinspaziert, hereinspaziert! Im Weberhof in Winden sind die Artisten los. Der deutsch-französische Vereins „Aktiv ohne Grenzen“ und die Vereinigung „Lebenshilfe“ haben einen „Zirkus ohne Grenzen“ veranstaltet. Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren hatten drei Tage lang Kunststücke mit oder ohne Tiere einstudiert. Da wurde jongliert, voltigiert, getanzt, gesungen und natürlich ganz viel gelacht. „Wir durften alles ausprobieren und haben uns dann für das entschieden, was wir am besten konnten“, erzählt Fiona (11) aus Jockgrim. Sie ist gemeinsam mit ihrer besten Freundin Feodora hier und, obwohl sie mit dem Chor schon oft auf der Bühne stand, ein wenig aufgeregt. Man führt schließlich nicht jeden Tag etwas vor Publikum vor. In wenigen Minuten beginnt die Abschlussveranstaltung. Die Pferde sind gestriegelt, die Kostüme der Artisten sitzen, und hier und da wird noch ein letztes Mal die Choreographie durchgegangen. Natürlich sind auch Eltern und Freunde gekommen. Leonis Großeltern aus Hatzenbühl nehmen in der ersten Reihe Platz. „Wir sind gespannt, was sie uns zeigen wird“, sagt Leonies Oma. Dann heißt es endlich: „Manege frei!“ Die Reithalle wurde zum Zirkuszelt umfunktioniert, und die Kinder eröffnen mit bunten Bändern die Vorstellung. Nico (12) aus Hördt läuft auf Stelzen und verliert trotz langer Clownshosen nicht das Gleichgewicht, während Maxim (6) aus dem elsässischen Neuweiler lustige Kunststücke mit Zirkushund Pepper vorführt. Seine Schwester Céline begrüßt die Gäste auf Französisch. Es ist schließlich ein „Zirkus ohne Grenzen“ und somit auch ohne Grenzen zwischen den Ländern. Nun hat die Voltigiergruppe ihren großen Auftritt mit dem braunen Wallach „Top Cherry“: Joëlle, Céline, Siika, Mary-Lou, Maxim, Lilli und Leonie reiten freihändig im Galopp, drehen sich auf dem Sattel und stemmen sich auf die Knie. Eine wirklich mehr als sportliche Leistung! Danach wird es wieder bunt: Die Darsteller liefern sich kleine „Gefechte“ auf Stelzen werfen Diabolos und Kegel oder jonglieren mit Bällen. Zum zweiten Mal hat „Top Cherry“, einen Auftritt. Die Reitpädagogin Elke Damian hat mit den Kindern und dem Pferd verschiedene Nummern, so genannte Bodenarbeit, einstudiert. Dabei liege die Herausforderung darin, dass Kinder und Pferde Vertrauen fassen und keine Angst voreinander haben, erklärt Elke Damian: Die Pferde werden über Planen geführt oder es werden Bänder über ihre Rücken hinweg geworfen. Elke Damian bietet im Weberhof therapeutisches Reiten an. „Die Kinder waren alle sehr motiviert“, sagt auch Annette Heck vom Verein „Aktiv ohne Grenzen“. Kein Kind sei vorher auf Stelzen gelaufen oder habe voltigiert. „Sie haben alle ihre Ängste überwunden“, sagt Annette Heck und Elke Damian ergänzt: „Es war also in doppelter Hinsicht ein grenzüberschreitendes Projekt.“ |resc

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