Landau Hartmann gegen Hirsch

Lukas Hartmann, Oberbürgermeister-Kandidat der Grünen in Landau, hat seinen Konkurrenten Thomas Hirsch (CDU) zu einer Zweier-Debatte im Wahlkampf herausgefordert. SPD-Kandidat Maximilian Ingenthron findet dies wenig souverän.

Wie Hartmann gestern berichtete, soll das Aufeinandertreffen Mitte Mai vermutlich im Alten Kaufhaus erfolgen. Das konkrete Format werde gemeinsam und mit einem neutralen Diskussionsleiter ausgearbeitet. Wie zu erwarten, sollen kommunalpolitische Themen im Vordergrund stehen. Ein erneuter Schlagabtausch zur Legalisierung von Cannabis, wie ihn sich Hartmann und Hirsch kürzlich geliefert hatten, wäre damit unwahrscheinlich. Das Konzept sieht vor, dass Bürger Fragen stellen können. Hartmann sagte gestern auf Anfrage, er plane keine entsprechende Veranstaltung mit dem SPD-Oberbürgermeisterkandidaten Maximilian Ingenthron, stünde aber zur Verfügung, wenn dieser ihn herausfordern würde. Ingenthron nannte Hartmanns Vorgehen eigenwillig, vielleicht sogar ein wenig hochmütig. „Mein Stil wäre das nicht.“ Er halte es für aussagekräftiger für die Wähler, wenn sie sich von allen Bewerbern einen Eindruck machen könnten, sagte Ingenthron, „aber beunruhigt bin ich nicht“. Hartmann erläuterte, dass er CDU und SPD aufgrund ihrer Absprache nach der Kommunalwahl als eine politische Einheit betrachte. Wie wiederholt berichtet, hatten Christ- und Sozialdemokraten vereinbart, dass die bei der Oberbürgermeisterwahl unterlegene Partei den Bürgermeister stellen darf. Er wolle mit „dem stärksten Kandidaten reden, und das ist Hirsch“, so der Grünen-Fraktionssprecher im Stadtrat. Unter anderem macht er dies an Ingenthrons Wahlergebnis bei dessen Aufstellung als Oberbürgermeister-Kandidat fest. Der SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende hatte dabei fast zehn Prozent Gegenstimmen bekommen (Bericht vom 7. Februar). Hartmann wertet dies als Ausdruck parteiinterner Spannungen. Hartmann erklärte: „Hirsch steht für die Vergangenheit und die Gegenwart in dieser Stadt, da ist viel Positives passiert und er hat dafür meinen Respekt, aber mir geht es darum, wie Landau sich in Zukunft entwickeln wird.“ Es gebe Probleme, die die „Groko“ (Große Koalition) gar nicht sehe, oder denen sie nicht beikomme. Hartmann treibt, wie bei seiner Haushaltsrede im Dezember deutlich geworden ist, insbesondere der Haushalt um. Er hatte den anderen Fraktionen das Angebot gemacht, auch unliebsame Sparmaßnahmen mitzutragen, wenn sie überhaupt angepackt würden. „Grün regierte Städte sind erfolgreich“, sagte Hartmann. An den Sonntagen 14. und 28. Juni – Letzteres ist der Termin der Stichwahl – werde die Wahl lauten: Hartmann oder Hirsch, grün oder schwarz. Deshalb halte er den Zweier-Schlagabtausch für das richtige Konzept, „und am Ende wird das vielleicht sogar Spaß gemacht haben“. Die Oberbürgermeister-Stelle wird noch ausgeschrieben. Dies werde im März in der RHEINPFALZ und dem Staatsanzeiger erfolgen, außerdem im Amtsblatt, sagte gestern der Leiter des Wahlamtes, Horst Pede. Bisher sind außer den drei erwähnten Bewerbern keine weiteren bekannt. Die Frist endet aber auch erst am Montag, 27. April, um 18 Uhr. Die Ratsmitglieder Bertram Marquardt und Gertraud Migl sagten, das UBFL werde die Frage einer Kandidatur bei einer Mitgliederversammlung am 25. März in der Kellerkneipe „Kreuz & Quer“ in der Kronstraße 38 besprechen. Noch sei alles offen, so Migl. (boe)

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