Landau Karten neu gemischt
Die Landauer SPD hat ihre Kandidatenliste für die Stadtratswahl im Mai kommenden Jahres aufgestellt. Spitzenkandidat ist der amtierende Fraktionsvorsitzende und Dammheimer Ortsvorsteher Florian Maier.
Die Sozialdemokraten haben ihre Liste weitgehend durchquotiert: 19 Frauen stehen auf der Liste, bis Platz 34 nehmen sie jeden zweiten Platz ein. Den Abschluss macht die „Grande Dame“ Elisabeth Morawietz (44; Zahlen in Klammern geben den Listenplatz an). Dabei sind auch Familiengespanne am Start: die 19-jährige Paule Albrecht (4) und ihre Mutter Judith Albrecht-Pinnow (24); Aydin Tas (9) und seine 23-jährige Tochter Ebru (28) sowie Jasmin Scheid, die 27-jährige Tochter von Michael Scheid aus Queichheim, der zwar jetzt im Rat ist, aber nicht mehr antritt. Um Quote, Verjüngung und Altersdurchmischung, Menschen ohne Parteibuch sowie ein ausgewogenes Verhältnis von Bewerbern aus den Ortsteilen und der Stadt hinzubekommen, hat es nach Maiers Angaben, der 32 Jahre alt ist, einigen Nachdenkens bedurft. Er dankte Klaus Eisold, der auf einen aussichtsreichen Listenplatz verzichtet und sich für Platz 27 habe aufstellen lassen. Eisold versprach, sich in den Wahlkampf einzubringen. Weiter vorn stehen die „alten“ Ratsmitglieder Hermann Demmerle (5) und Hans Peter Thiel (7). Überraschende Kandidaten sind Rhetorik-Professorin Francesca Vidal (12) von der Uni Landau, Schlafforscher Hans-Günter Weeß (21), Reptiliumschef Uwe Wünstel (23) und Gloria-Macher Peter Karl. Vidal wirft den Grünen vor, sich zu einer konservativen Partei entwickelt zu haben – wobei man wissen muss, dass deren Fraktionsvorsitzender Lukas Hartmann ihr Mitarbeiter ist. Kampfkandidaturen blieben der SPD erspart. Am Ende hatten 49 stimmberechtigte Mitglieder alle Kandidaten bestätigt, wobei es einige wie der Arzheimer Ortsvorsteher Klaus Kißel (29) und Nachrückerin Christine Altstötter-Gleich, die nur noch auf Platz 42 antritt, auf 49 Ja-Stimmen brachten. Weniger als 43 Ja-Stimmen bekam niemand. Maier stimmte seine Genossen auf den Wahlkampf ein. Landau sei eine viel zu schöne Stadt, „als dass wir sie den anderen überlassen sollten“. Die positive Entwicklung sei mit der Lebensleistung von Alt-OB Hans Dieter Schlimmer ebenso verbunden wie mit der Tatsache, dass die SPD seit elf Jahren den Baudezernenten stelle – jetzt Maximilian Ingenthron. Daher müsse man den Wählern klarmachen, „wie gut es in der Stadt läuft und wie viel die SPD damit zu tun hat“. Maier empfahl den Tipp eines Fußballtrainers: Kopf hoch und Brust raus, „und vielleicht noch ein Lächeln dazu“. Er bekam viel Beifall. Bürgermeister Maximilian Ingenthron riet seinen Parteifreunden und den Kandidaten „aus der Mitte der Gesellschaft“, die Ärmel hochzukrempeln „und das Ding einzufahren“. Wobei das Ding mindestens jene 14 Sitze sind, die die SPD derzeit im Rat innehat. Professor Hannes Kopf, der im Januar Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt wird, warnte vor Übermut und Arroganz der CDU, die bisweilen glaube, die Stadt für sich gepachtet zu haben. Ohne Sozialdemokraten gäbe es viele Projekte und Ziele nicht, und „ohne uns darf keine Mehrheit organisierbar sein“, sagte Kopf, der wieder antritt (3). Wiederholt genannte Ziele der Kandidaten sind bezahlbarer Wohnraum, mehr soziale Gerechtigkeit, die schlecht ausgestattete Uni, der Kampf gegen Rechts, Barrierefreiheit, ein besserer Nahverkehr, Bildungspolitik und auch, den Horst wieder zur echten SPD-Hochburg zu machen. Das Wahlprogramm soll bei einem Parteitag am 14. Januar aufgestellt werden. Die Kandidaten Florian Maier, Magdalena Schwarzmüller, Hannes Kopf, Paule Albrecht, Hermann Demmerle, Claudia Sieling, Hans Peter Thiel, Lisa Rocker, Aydin Tas, Andrea Stalter, Dominik Scheid, Francesca Vidal, Armin Schowalter, Carina Moock, Alexander Hieb, Ina Hein, Hans-Jürgen Blinn, Angelika Strauß, Martin Schlimmer-Bär, Judith Neumann, Hans Günter Weeß, Birgit Fuchs, Uwe Wünstel, Judith Albrecht-Pinnow, Rolf Kost, Jasmin Scheid, Klaus Eisold, Ebru Tas, Klaus Kißel, Ute Griesbach, Bernd Brucker, Julia Eisold-Fritz, Marcel Fritsch, Ursula Tritscher, Björn Eisenmann, Jonathan Wilhelm, Tri Tin Vuong, Michael neuner, Tobias Dreher, Hans-Jürgen Große, Klaus Halm, Christine Altstötter-Gleich, Peter Karl, Elisabeth Morawietz.