Landau Maria-Ward-Schule: Schulleiterin geht in Ruhestand

MWS-Realschulleiterin Maria Nicklas geht in Ruhestand.
MWS-Realschulleiterin Maria Nicklas geht in Ruhestand.

Eine Institution geht: Rund 15 Jahre hat Maria Nicklas die Realschule der Maria-Ward-Schule geleitet. Sie freut sich auf weniger Bürokratie und E-Mails. Aber sie werde auch etwas vermissen.

Maria Nicklas, seit 2009 Realschulleiterin an der Maria-Ward-Schule Landau, geht zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand. Das teilt die Privatschule mit. Nicklas wurde am Donnerstag vergangener Woche in der Aula der Schule verabschiedet. Ihr Leitspruch „Was du tust, das tue ganz“ habe sie durch ihre gesamte pädagogische Laufbahn begleitet und ihr Handeln, das stark von ihrem christlichen Menschenbild beeinflusst war, geprägt.

Als kompetente Rektorin geschätzt

Die gebürtige Dernbacherin Nicklas studierte nach dem Abitur in Landau an der damaligen Erziehungswissenschaftlichen Hochschule die Fächer Deutsch, katholische Religion, Geschichte und Sozialpädagogik für das Lehramt an Realschulen. Ihr Referendariat absolvierte sie in Kaiserslautern, heißt es weiter in der Mitteilung. Zunächst arbeitete sie für die Diözese Speyer als Religionslehrerin, bevor sie 1993 als Realschullehrerin in den Landesdienst wechselte und in Alzey sowie später in Annweiler unterrichtete. 2001 wurde sie Konrektorin an der Realschule Kandel und übernahm 2009 die Leitung der Realschule der Maria-Ward-Schule.

Die Zusammenarbeit zwischen den Stufenleitungen des Gymnasiums und der Realschule sei eng und vertrauensvoll gewesen, berichtet die Schule weiter. Nicklas habe als gut organisiert und zuverlässig gegolten. Ihre Kolleginnen und Kollegen hätten sie als „wandelndes Paragraphenlexikon“ und kompetente Ansprechpartnerin geschätzt.

„Härteste Streiterin“

Neben ihrer Verantwortung für die Realschule leitete Nicklas auch die Ganztagsschule mit über 100 Schülerinnen, sechs Pädagoginnen und mehreren Honorarkräften. Besondere Herausforderungen habe sie etwa beim Strukturwandel des damaligen Tagesinternats zur Ganztagsschule gemeistert. Auch bei baulichen Angelegenheiten habe sie sich stark eingesetzt und sei in den Sitzungen des Bauausschusses als „härteste Streiterin für die Interessen der Schule“ bekannt gewesen.

Nicklas initiierte zudem einen Berufsfindungsabend für die Realschülerinnen, an dem viele Kontakte zu Arbeitgebern und Ausbildungsschulen hergestellt worden seien. Diese Veranstaltung wurde als fester Bestandteil des Realschulprofils etabliert und findet nun im Zwei-Jahres-Rhythmus statt.

Geflüchteten zum Abi verholfen

Ihr umfangreiches Fachwissen und ihre Begeisterung für die Lerninhalte hätten ihr Anerkennung und Respekt von allen Seiten eingebracht, heißt es weiter. Schülerinnen und Kollegen beschrieben sie als warmherzig, freundlich, authentisch und verständnisvoll, aber auch als jemanden, der deutliche Worte finden konnte, wenn es nötig war. Elternvertreter charakterisierten sie als leidenschaftliche Lehrerin und Schulleiterin, die im Umgang mit Eltern freundlich, vermittelnd und lösungsorientiert agierte.

Die Betreuung und Integration von Schülerinnen aus Flüchtlingsfamilien ab 2015 und während des Ukraine-Krieges habe Nicklas erfolgreich organisiert. Einige dieser Schülerinnen schlossen die Realschule erfolgreich ab und setzten ihre Bildungslaufbahn mit dem Abitur an der Maria-Ward-Schule fort.

Nicklas freut sich auf eine Zeit mit weniger Bürokratie, weniger E-Mails und weniger Baustellen. Sie werde aber ihre Schülerinnen vermissen, bedauert sie.

Die Maria-Ward-Schule in der Landauer Südstadt ist eine private Schule mit Realschule und Gymnasium, an der nur Mädchen unterrichtet werden. Getragen wird die Bildungseinrichtung vom Bistum Speyer. Die Schule verfügt über eine Ganztagsschule sowie eine eigene Musikschule. Sie wird von über 1000 Schülerinnen besucht.

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