Kommentar Park-App: Landau traut den Menschen nicht

Man kann sein Parkticket am Automaten oder per Handy-App lösen.
Man kann sein Parkticket am Automaten oder per Handy-App lösen.

Landau unterstellt Autofahrern, mit Park-Apps Schindluder zu treiben. Das ist sehr kleingeistig.

Landau rühmt sich, ein digitales Parkleitsystem einführen zu wollen. Das klingt gut und autofahrerfreundlich. Doch zugleich lässt es die Stadt nicht zu, dass Nutzer von Park-Apps bei Dauerparkscheinen das Fahrzeug wechseln können.

Das scheint nur eine Kleinigkeit zu sein, es ist aber leider auch sehr deutsch: Anstatt eine unkomplizierte digitale Lösung zu unterstützen, wird dem eigenen Bürger und dem Einpendler unterstellt, die Stadt übers Ohr hauen zu wollen. Also sperrt man eine oft benötigte und sinnvolle Zusatzfunktion der App und lässt die Menschen lieber doppelt zahlen. Frei nach dem Motto: Besser der Bürger hat einen finanziellen Verlust als wir.

Wer auf Misstrauen statt Vertrauen setzt, darf sich allerdings nicht wundern, dass die Menschen nicht alles toll finden, was aus dem Rathaus kommt. Auch der Hinweis der RHEINPFALZ-Leserin, dass die Stadt des Klimanotstands mit ihrem Vorgehen ökologisch und ökonomisch wünschenswerte Fahrgemeinschaften ausbremst, ist zutreffend. So präsentiert man sich jedenfalls nicht als bürgernah, technisch aufgeschlossen und umweltfreundlich. Hier offenbart sich die Haltung „Wir sind die Stadt und der Bürger hat zu parieren“ – ein reichlich überholtes Obrigkeiten-Untertanen-Verständnis. Oberbürgermeister Dominik Geißler kann gleich mal zeigen, wie er das Amt des Verkehrsdezernenten versteht, das er übernehmen möchte.

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