Landau Staub aus der Sahara: Südpfalz erscheint in Sepia

Der Blick aus der Redaktion auf den alten Haferspeicher am Dienstag: alles ganz schön gelb.
Der Blick aus der Redaktion auf den alten Haferspeicher am Dienstag: alles ganz schön gelb.

Ein kräftiger Gelbstich hüllte die Südpfalz am Dienstagnachmittag in nostalgische Sepia-Töne. Unter die warme Luft, die uns auch noch die kommenden Tage aus südlicher Richtung erreicht, mischte sich mal wieder ein feiner Staub der besonderen Art.

Nämlich der aus der gut 3000 Kilometer entfernten Saharawüste. Ein Tiefdruckgebiet vor Spanien sorge aktuell für starken Südwind in Richtung Europa, wie Metereologe Wolfgang Lähne vom Maikammerer Wetterbüro Klima Palatina erklärt. Der davon aufgewirbelte Sand enthalte auch sehr feine Staubteilchen, die sich in Lufthöhen von 5000 bis 8000 Kilometer bewegen und bis zu uns in die Südpfalz geweht werden. Besonders eindrücklich war das Farbschauspiel zwischen circa 14.30 und 15.30 Uhr am Dienstag zu beobachten. „Kurzzeitig war die Färbung besonders stark ausgeprägt“, sagt Lähne. Mit Blick auf die gemeldete Wetterlage erwarte er allerdings, dass der Saharastaub in abgemilderter Form auch am Mittwoch noch zu beobachten sein wird. Grundsätzlich ist das Auftreten des Saharastaubs nichts Außergewöhnliches. „Ohne genaue Statistiken zu kennen kann ich sagen, dass das mehrmals pro Jahr passiert“, beschreibt Lähne die Häufigkeit.

Gefahren gingen von dem Phänomen keine aus. In seinen Auswirkungen sei der Staub vergleichbar mit Blütenstaub im Frühjahr. Landwirte und Gärtner könnten sich sogar über den Besuch der fremden Gesteinspartikel freuen. „Der Staub wirkt wie Dünger“, sagt Lähne. Lediglich Autobesitzer sollten beim nächsten Fahrzeugputz etwas vorsichtiger sein. „Wenn man das Auto abwischt, ohne es vorher abzuspülen, dann schmirgelt der Staub vielleicht am Lack.“

Die Staubwolke, die Lähne über Satellitenbilder am Computer beobachten kann, zöge sich von Portugal und Mittelfrankreich bis ungefähr zu den deutschen Mittelgebirgen. „In Norddeutschland wird man davon also nicht so viel mitbekommen haben“, meint der Metereologe. Schade eigentlich: Der kurzzeitige Farbfilter vor den Augen sah eigentlich ganz hübsch aus. Beachtlich war er allemal.

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