Ludwigshafen Aktion in der Jugendfarm: Bei Kindern Interesse für Natur und Tierwelt wecken
Da der Bestand an Wildvögeln weiter zurückgeht, ist die Hilfe von Tierfreunden das Gebot der Stunde. „Viele Stadtkinder erleben die Natur oder den Wald nicht mehr. Es geht darum, sie wieder an die Natur heranzuführen. Denn was man nicht kennt, das schützt man nicht“, betont Klaus Eisele. Der ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte der Stadt Ludwigshafen engagiert sich mit vollem Einsatz für den Naturschutz und ist dafür in verschiedenen Organisationen aktiv. Er hat die Leitung des Arbeitskreises für Ornithologie und Naturschutz (Orbea) als Nachfolger von „Vogelpapst“ Franz Stalla übernommen. Auch im Oppauer Verein für Vogelschutz wurde er zum Vorsitzenden gewählt.
„Dramatische Rückgänge“
„Wir haben dramatische Rückgänge bei den Wildvögeln. Wir können auf kein Vogelpaar mehr verzichten“, hat er schon im Sommer auf den Ernst der Lage aufmerksam gemacht. Die Vogelfreunde in Oppau haben sich deshalb eine besondere Aktion ausgedacht. Der Verein stellt das Material für den Bau von Nistkästen zur Verfügung. Und Kinder von Kindergärten und Grundschulen bauen diese in den Räumen der Jugendfarm zusammen. „Zwei Kitas und drei Grundschulen haben sich schon gemeldet“, freut sich Eisele.
Nistkästen als Ersatz
Zusammen mit zehn Kindern der zweiten bis vierten Klasse ist am Mittwoch Britta Willer, pädagogische Fachkraft der Lessingschule, Schwerpunktschule für lernbehinderte Kinder, zu Fuß von Edigheim gekommen. Mit einem kurzen Filmbeitrag zeigt Eisele den Kindern zunächst, wie manche Vogelarten hier im Winter leben. Einige Vögel haben ihre Nester am Boden, andere an Gebäuden und weitere nisten in Baumhöhlen. Weil es nicht mehr genug Baumhöhlen gibt, dienen Nistkästen als Ersatz.
Dann geht’s in die Werkstatt. Mit Begeisterung machen sich die Kinder daran, die vorgefertigten Teile zusammenzuschrauben. Der Umgang mit den Akkuschraubern macht auch den jungen Mädchen Spaß. Bald sind sechs neue Nistkästen fertig und werden auf dem Gelände verteilt. Damit Meisen, Spatzen, Kleiber oder Kernbeißer künftig einen trockenen Platz für ihren Nachwuchs finden.