Ludwigshafen Angsthasenfußball gegen Angstgegner

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FUSSGÖNHEIM. Wenn der SV Alemannia Waldalgesheim in der Fußball-Verbandsliga gegen Fußgönheim aufkreuzt, scheint der ASV regelmäßig die Hosen voll zu haben. Von acht Punktspielen gingen seither sieben verloren. Am Samstag setzte es für den ASV daheim aufgrund einer ganz schwachen Vorstellung gegen die Rheinhessen folgerichtig mit 0:2 (0:0) die Schlappe Nummer acht seit Mai 2007.

Für einen souveränen und stolzen Tabellenführer, der bis dato in acht Begegnungen nur beim Ludwigshafener SC (2:2) erstmals Punkte abgegeben hatte, war die Leistung letztendlich erbärmlich. „Es gibt solche Tage, da passt halt nichts zusammen“, blieb Abwehrchef Niko Matios gelassen. Da Speyer gestern 3:0 gegen Mombach gewann, ist der FCS nun Tabellenführer. „Es war klar, dass wir irgendwann auch ein Spiel verlieren“, ergänzte der glanzlose Innenverteidiger. „Verlieren ja, aber nicht so wehrlos wie heute“, konterte der eingewechselte Talha Demirhan. Stürmer Demirhan, den Trainer Jan Kamuf mit Osman Sanli für Kai Gutermann und Ali Sahin als frische Spitzen bringen wollte, versagte im Angriff genauso wie die Vorgänger. „Die gesamte Mannschaft war einfach nicht bissig und engagiert genug“, sagte Demirhan. Es war bisweilen unverständlicher Angsthasenfußball gegen einen Angstgegner. Sanlis Lupfer (65.) und Marco Sorgs Fehlschuss zuvor (58.) – mehr brachte der ASV Fußgönheim trotz optischer Überlegenheit im zweiten Durchgang nicht zusammen. Symptomatisch für den schwachen Auftritt am Samstag war Steffen Eulers zu lang gezogener Eckstoß, der ins Toraus segelte (63.) Unverständliche Fehlpässe (Brenner, Werner, Gutermann) und Schnitzer bei hohen Bällen (Matios, Del Rio Pfeffer, Euler) vereitelten manch guten Ansätze und bescherten den Gästen immer wieder Konterchancen, auch in Überzahl. So wie beim 0:2 (90. + 1) als sich die starken Mulaj und Sawin auch gegen ASV-Keeper Kevin Knödler behaupteten, der ansonsten Sicherheit ausstrahlte, was sich aber auf seine Mannschaft kaum übertrug. Bei Standards griffen die Hausherren unentschlossen und zögerlich ein. Waldalgesheim ging verdient in Führung. Michael Schmuck, der Mann mit der Rückennummer 33 köpfte in der 33. Minute einen Eckball ein. Nur bis dahin hielten die Fußgönheimer einigermaßen energisch dagegen, besaßen auch Möglichkeiten. Steffen Euler scheiterte am Außenpfosten des Alemannia-Tore (20.). Philipp Stiller, einer der wenigen Aktivposten im ASV-Spiel, vor allem, wenn er auf der Außenbahn seine Schnelligkeit einsetzte, glaubt trotz der ersten Saisonniederlage nicht an einen Rückschlag. „Wenn wir demnächst alle wieder hundertprozentig fit sind, geht es nach vorne“, sagte er. Ziemlich konsterniert wirkte ASV-Trainer Jan Kamuf, der ein Sonntagstraining zur Vorbereitung auf das Pokalmatch gegen Pirmasens am kommenden Mittwoch, 19 Uhr, verordnete: „ Eine verdiente Niederlage“, sagte er: „Echte Torchancen besaßen wir nach der Pause so gut wie keine.“ SO SPIELTEN SIE ASV Fußgönheim: Knödler - Werner, Matios, Brenner, Del Rio Pfeffer - Stiller, Bischoff (46. Botha), Euler, Sahin (56. Sanli) - Sorg, Gutermann (46. Demirhan).

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