Ludwigshafen Arminia beendet die Talfahrt

LUDWIGSHAFEN. Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen hat seine Talfahrt mit sechs Niederlagen in Folge beendet. Gegen den finanziell angeschlagenen Ex-Bundesligisten Borussia Neunkirchen gab es am Samstag einen 1:0 (0:0)-Sieg. Mit 40 Punkten dürfte die fünfte Oberligasaison in Folge gesichert sein.

Samstag, 16.46 Uhr, Schiedsrichter Marco Christmann pfeift eine ausgeglichene Partie ab. Marc Thau, der das einzige Tor erzielte, nimmt die Glückwünsche seiner Mitspieler entgegen. Er sieht etwas blass um die Nase aus, sein Atem geht schwer. Der am Knie verletzte Allrounder hatte zwei Tage vor dem Spiel erstmals mit der Mannschaft trainiert – 15 Minuten lang. Seine letzte Partie hatte er vor Weihnachten gegen Hauenstein bestritten. „Er kommt maximal für ein paar Minuten infrage“, hatte Trainer Thomas Fichtner vor der Partie gesagt. Zu groß sei der Trainingsrückstand. Als der Coach Mitte der zweiten Halbzeit den 22 Jahre alten Thau zwecks Einwechslung zu sich rief, war der sehr überrascht. „Was, ich soll jetzt schon rein?“, fragte Thau ungläubig. Fichtner signalisierte, dass Erik Rehhäußer, der nach siebenmonatiger Pause erstmals in der Startelf stand, am Ende seiner Kräfte sei. „Ich habe dem Trainer aber gleich gesagt, dass ich bei gegnerischen Eckbällen nicht mit nach hinten gehe. Dazu fehlt mir die Puste“, sagte der lange Stürmer mit einem Schmunzeln. Eine weise Entscheidung, denn just ein Eckball für Neunkirchen war Ausgangspunkt für das Siegtor der Arminia (84.). Eingeleitet hat dieses Tor Marc Barisic. „Ich habe jemand rufen hören und den Ball blind geschlagen“, erklärte der kroatische Verteidiger seinen Diagonalball, der die unsortierte Neunkirchner Abwehr in die Bredouille brachte. Nach gutem Beginn hatte der mit 18 Jahren jüngste Armine Mitte der ersten Hälfte den Faden verloren. „Vor der Pause hatte ich keinen guten Stand und habe in der Halbzeit die Schuhe gewechselt“, verdeutlicht Barisic. Den 42 Jahre alten Ex-Profi Stefan Malz von Anfang an aufgeboten zu haben, war ein kluger Schachzug von Fichtner. Malz spielte extrem viele Flachpässe, hatte eine geringe Fehlerquote, gab Anweisungen und führte die Mannschaft. „Er hat ein Riesenspiel gemacht, für Ordnung im Mittelfeld gesorgt und das Team angetrieben“, lobte ihn der Trainer. Bemerkenswert, dass Techniker Malz keine Zweikämpfe scheute und der am meisten gefoulte Armine war. Stark spielte auch Torwart Peter Klug (23), der Sicherheit ausstrahlte und vor allem in der Schlussphase mit guten Paraden gegen Andreas Haas (83.) und Felix Dausend (89.) Gegentore verhinderte. „Ich fühle mich seit Wochen gut und habe heute meinen Job erledigt“, sagte Klug bescheiden. Erstmals in diesem Jahr hat der FCA kein Gegentor hinnehmen müssen, was an Klug, aber auch an der konzentrierten Defensivarbeit lag. (thl)

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