Ludwigshafen Awo: 49-Euro-Ticket hilft armen Familien nicht

49 Euro pro Familienmitglied können sich Bedürftige nicht leisten, gibt die Awo zu bedenken.
49 Euro pro Familienmitglied können sich Bedürftige nicht leisten, gibt die Awo zu bedenken.

Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) kritisiert bei den bisher bekannten Planungen für ein 49-Euro-Ticket eine falsche Prioritätensetzung. Das von der Verkehrsministerkonferenz vorgeschlagene Konstrukt für vergünstigte Fahrten im Öffentlichen Nahverkehr entlaste zwar Pendler, die bereits eine Monatskarte besitzen. „Aber armen Familien bringt es nichts. Sie können es sich schlichtweg nicht leisten, für jedes Familienmitglied ein solches Ticket zu kaufen, schon gar nicht im Abonnement“, erklärte Awo-Vorsitzender Holger Scharff.

Ein Ticket in dieser Preisklasse gehe am Bedarf derer vorbei, die im Sommer dank des Neun-Euro-Tickets für eine kurze Zeit mobil gewesen seien. Dazu zählten Alleinerziehende, Kinder aus armen Familien, Erwerbslose, Auszubildende, Aufstocker, Senioren mit niedrigen Renten oder Erwerbsgeminderte. Für diese Gruppen müsse zwingend eine zweite, niedrigere Preisstufe eingeführt werden, etwa in Form eines 29-Euro-Tickets. Denkbar sind für Scharff auch Mitnahmeregelungen für Kinder oder Enkel.

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