Ludwigshafen Awo: Zum Bürgergeld gehört ein Sozialticket

Zustimmung im Bundesrat zum Bürgergeld.
Zustimmung im Bundesrat zum Bürgergeld.

„Zum Bürgergeld gehört zwingend auch ein Sozialticket.“ Das fordert der Stadtkreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Holger Scharff, der auch stellvertretender Vorsitzender des Awo-Präsidiums Pfalz ist. „Wenn man Menschen, die von Sozialleistungen abhängig sind, in Zukunft bessere Chancen geben will, erfordert dies auch die Verbesserung ihrer Mobilität durch Einführung eines Sozialtickets, beispielsweise als preisreduziertes Deutschland-Ticket für 29 Euro im Monat“, sagt der SPD-Stadtrat. Die Reform der Grundsicherung mit der Einführung des Bürgergelds sollte einen Paradigmenwechsel herbeiführen: ein höheres Gewicht der Aus- und Weiterbildung, eine kooperativere Beziehung zum Jobcenter, mehr Coaching, Belohnung von Eigeninitiative. „Doch wer einen Weiterbildungskurs belegen, zu einem Vorstellungsgespräch fahren, eine Ausbildung aufnehmen oder eine Arbeitsgelegenheit mit Lohnzuschüssen wahrnehmen soll, der braucht vor allem eines: Mobilität“, betont Scharff. Viele Langzeiterwerbslose hätten nach Jahren am Existenzminimum keine finanziellen Reserven mehr. Sie könnten sich nicht einfach nach Belieben Fahrkarten kaufen. „Hinzu kommen Einkäufe und Arzttermine, Beratungsangebote und Verwandtenbesuche. Der in der Berechnung des Bürgergelds dafür vorgesehene Betrag ist unrealistisch, solange es gar kein Ticket zum entsprechenden Preis gibt“, sagt der Mundenheimer und ergänzt: „Wenn der Paradigmenwechsel gelingen soll, muss neben dem Bürgergeld also auch ein Sozialticket eingeführt werden. Nur wenn den Beziehenden die nötige Mobilität ermöglicht wird, werden sie ihre neuen Chancen auch nutzen können“.

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