Ludwigshafen „Die auf dem Parkett stehen, werden sich zerreißen“

In der dritten Saison Co-Trainer bei den Eulen: Frank Müller.
In der dritten Saison Co-Trainer bei den Eulen: Frank Müller.

«LUDWIGSHAFEN.» Die Eulen Ludwigshafen haben ihre Vision vor Augen: Drin bleiben in der Handball-Bundesliga. Dieses Ziel hatte auch der am Montag überraschend freigestellte Geschäftsführer Marcus Endlich ausgegeben. Jetzt muss die Mannschaft von Ben Matschke ohne ihn den Kampf um den Klassenerhalt fortführen. Heute (19 Uhr), gastiert das auswärts sieglose Schlusslicht bei Frisch Auf Göppingen.

Die Voraussetzungen für das schwere Auswärtsspiel bei den heimstarken Schwaben sind angesichts der vielen Verletzten nicht optimal. Hinzu kommen die Änderungen im Management. Der kurzfristige Wechsel des Geschäftsführers hat auch im Spielerkreis für Verwunderung und Verwirrung gesorgt. Wahrscheinlich auch für Verunsicherung. Am Montagabend wurden Trainer und Team von der neuen Geschäftsführerin Lisa Heßler und dem neuen Gesellschafter Norbert Rühm informiert. Nicht aus erster Hand erfuhr Frank Müller von den personellen Veränderungen. „Ich bin nicht bei jeder Trainingseinheit dabei. Wir müssen das akzeptieren und uns auf unsere sportliche Aufgabe konzentrieren“, sagt der in seiner dritten Spielzeit als Co-Trainer tätige Müller. Vor drei Jahren kam Müller als Trainerassistent zu den Eulen. Ein Knorpelschaden im Knie beendete mit 29 Jahren seine aktive Handballkarriere. Als Spieler feierte der gelernte Mittelmann, damals noch mit der TSG Friesenheim, von 2008 bis 2011 große Erfolge: Aufstieg von der Zweiten Bundesliga in das Oberhaus. Der gebürtige Heidelberger war ein Kreativposten im Team von Coach Thomas König. Jetzt assistiert Müller seinem Freund und ehemaligen Mitspieler Ben Matschke. Und das sehr erfolgreich. Mit dem Aufstieg und dem Klassenerhalt hat das Trainergespann bisher das Maximum erreicht. Die derzeit vielen Langzeitverletzen machen die Aufgabe nicht einfach. Mit Max Haider, der sich im Spiel gegen Leipzig einen Abriss des Außenbandes sowie eine Teilruptur des Syndesmose-Bandes zuzog, hat sich die Liste erweitert. „Blessuren gehören dazu. Aber so viele Langzeitverletzte, wie wir sie momentan haben, sind eine Ausnahme. Wir müssen das hinnehmen und das Beste daraus machen“, will Müller nicht klagen. Die Hoffnung auf eine Rückkehr von Rückraumass Azat Valiullin hat sich zerschlagen. „ Erst wenn Azat 100 Prozent fit ist und wir grünes Licht von den Ärzten haben, wird er spielen. Wir wollen im Hinblick auf die nächsten schweren Aufgaben kein Risiko eingehen“, betont Müller. Gegen den Tabellenneunten, der in Magdeburg einen 29:28-Überraschungscoup landete, vertraut Müller den verbliebenen Akteuren: „Die Jungs, die auf dem Parkett stehen, werden sich zerreißen. Da ist noch genug Qualität vorhanden.“

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