Ludwigshafen Duell der Leidgeplagten

LUDWIGSHAFEN. Mit der viel zitierten breiten Brust werden morgen, Samstag, 15 Uhr, Südwest-Stadion, wohl weder der FC Arminia Ludwigshafen noch der TuS Mechtersheim auflaufen. Beide Mannschaften hatten zuletzt einige Probleme – und stehen sich nun im Derby der Fußball-Oberliga gegenüber.

Während die Mechtersheimer die 0:6-Niederlage gegen Hauenstein verarbeiten müssen, hat der FCA nach der Winterpause die beiden Auswärtsspiele in Diefflen (2:3) und Pfeddersheim (0:1) verloren. „Es ist eine schwierige Phase. Die Mannschaft hat in Pfeddersheim zwar phasenweise ganz passabel gespielt, aber der letzte Tick hat gefehlt“, blickt Trainer Thomas Fichtner zurück. Der FCA müsse im Moment einfach zu viele Verletzte ersetzen, vor allem Schwungrad und Taktgeber Daniel Eppel sei im Spiel bei der TSG vermisst worden. „Jetzt müssen eben andere in die Bresche springen, die bisher keine dominierende Rolle gespielt haben“, erklärt der Coach. Etwa Jan Drese, der in der vergangenen Saison noch für Mechtersheim gespielt hat. „Jan ist menschlich ein Gewinn für die Mannschaft, auf dem Platz hat er aber in der Vorrunde nicht konstant genug seine Leistung gebracht“, hadert Fichtner. Der 23 Jahre alte Rechtsaußen müsse aus seiner enormen Schnelligkeit mehr Kapital schlagen, häufiger Eins-gegen-eins-Situationen für sich entscheiden und dann aus vollem Lauf flanken. „Er dribbelt sich noch zu oft fest“, hat der Coach erkannt. In der Vorbereitung habe er sich jedoch gesteigert und in Pfeddersheim sei seine Leistung „ganz ordentlich“ gewesen. Fichtners Einschätzung, dass Dreses Darbietungen sehr schwankend sind, belegt die Statistik. Fünf RHEINPFALZ-Bestnoten und fünf Torvorbereitungen sind gute Werte, aber ein Tor ist für ein Offensivspieler zu wenig. Drese absolvierte 19 von 22 möglichen Begegnungen, was ihn zum Stammspieler stempelt. Aber er stand nur zweimal die kompletten 90 Minuten auf dem Feld, wurde so oft ausgewechselt wie kein anderer. „Es gab Höhen und Tiefen“, räumt der Außenstürmer ein. Er ist aber überzeugt, dass es aufwärts geht. Gegen Mechtersheim sei er besonders motiviert. „Zum einen habe ich dort gespielt, zum anderen haben wir noch eine Rechnung offen“, sagt Drese. Der TuS, jahrelang der Lieblingsgegner der Arminia, hat das Hinspiel ebenso gewonnen (3:2) wie das Pokalspiel im Südwest-Stadion (2:1). „Der Ausfall von Eppel und Leithmann hat uns aus der Bahn geworfen. Das sind zwei Persönlichkeiten, die uns fehlen“, betont Drese. Jetzt seien andere in der Pflicht. Zum Beispiel er selbst, denn sein Vertrag endet im Sommer. Der angehende Bankkaufmann, der sich besonders für das Kreditgeschäft interessiert, hat im April seine Ausbildung abgeschlossen. Bis dann soll auch seine sportliche Situation geklärt sein. „Mir gefällt es bei der Arminia, ich würde gerne bleiben“, bekennt sich Drese zum FCA. (thl)

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