Ludwigshafen Es rappelt in der Kiste

LUDWIGSHAFEN. Immer kritischer wird die Lage für den Fußball-Verbandsligisten Ludwigshafener SC. Nach dem neunten erfolglosen Spiel in Folge ist der Rückstand zum unteren Mittelfeld weiter angewachsen. Deshalb zählt gegen den VfR Kandel (Sonntag, 16 Uhr) nur ein Sieg.

Die Älteren werden sich noch an die Kindersendung „Rappelkiste“ erinnern, die vor über 30 Jahren im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Dort gab es den Abzählreim „Ene, mene, miste – es rappelt in der Kiste.“ Damit könnte auch der LSC gemeint sein, der es momentan unter zwei Gegentoren nicht macht. Bei der 2:3-Niederlage in Rodenbach waren es drei. „Das hat nicht zwingend nur mit der Abwehr zu tun“, sagt Torhüter Niklas Wiegand. Immer wieder führen individuelle Fehler zu Gegentoren. „Wenn die Mannschaft das Potenzial nicht hätte, wäre es schlimmer. Aber es ist völlig richtig, dass wir es endlich mal abrufen müssen“, räumt der 24 Jahre alte Wiegand ein. Der Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, der bei einer Krankenkasse arbeitet, pflegt ein gutes Verhältnis zu seinem Konkurrenten Tobias Grätz. „Wir kennen uns seit der Schulzeit“, erklärt Wiegand. In Rodenbach musste er den Platz für Grätz räumen, stand aber nach 20 Minuten wieder zwischen den Pfosten, weil der Kollege sich verletzte. „Gegen Kandel haben wir im Pokal verloren und noch etwas gutzumachen. Ein Sieg ist Pflicht“, fordert Wiegand. „Niklas war die Woche über beruflich weg, deshalb hat Tobias die Chance bekommen“, erklärt Trainer Michael Drese den Wechsel im Tor. Wiegand, der lange verletzt war, müsse jetzt in einen Rhythmus kommen. Um auf den Reim zurückzukommen. Legt der LSC nicht bald den Schalter um und punktet, dann heißt es am Ende auf die Verbandsliga bezogen: Ene, mene, muh und raus bist du. Solche Sorgen muss sich der ASV Fußgönheim nicht machen, auch wenn nach strapaziösen 120 Pokalminuten vielleicht die Kräfte nachlassen. Das Team tritt am Sonntag, 15 Uhr, beim Abstiegskandidaten Fortuna Mombach an. „Auf dem kleinen Kunstrasen ist schwer zu spielen. Aber wir haben den Anspruch, dort drei Punkte zu holen“, sagt Trainer Jan Kamuf. Mit dazu beitragen soll Anthony Del Rio Pfeffer. Der 21 Jahre alte Defensivallrounder zählt zu den Überraschungen in dieser Saison, spielte auch gegen Gonsenheim gut. „Er hat in den Vorbereitungspartien und in den ersten zehn Punktspielen immer in der Startelf gestanden“, weiß Kamuf, „Anthony ist ein Arbeitstier. Er macht viele Laufwege, ist vielseitig, zuverlässig und immer im Training.“ Del Rio Pfeffer passe auch menschlich gut in die Mannschaft. „Dass es für mich und das Team so gut läuft, war nicht abzusehen. Ich habe vor der Runde damit gerechnet, mal reinzuschnuppern“, sagt der Abwehr- und Mittelfeldspieler. Del Rio Pfeffer, der Metallbauer lernt und im dritten Ausbildungsjahr ist, hatte beim Bezirksligisten SV Ruchheim auf sich aufmerksam gemacht und kehrte zum ASV zurück, für den er schon in der Jugend spielte. Die Rückenprobleme, die ihn eine Partie kosteten, sind behoben. Seinen ungewöhnlichen Familiennamen erklärt Del Rio Pfeffer mit spanischen Wurzeln. |thl

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