Ludwigshafen „Fisch geht immer“
Oppau. 66 Jahre Fischerfest, eine stolze Bilanz für den Angelsportverein (ASV) „Gut Fang“ Oppau. Ursprünglich an der „Schwarzen Brück“ – dort wo heute die Pfingstweide anfängt –, hatte das beliebte Fest in der Nachkriegszeit seinen Anfang gefunden. Mittlerweile hat das Fest seinen Platz längst in dem schönen Ambiente auf dem grünen Rasen des Oppauer Stadtparks gefunden.
Zur Festeröffnung erinnerte der Vereinsvorsitzende Friedrich Poh daran, dass das Fischerfest ein Zeichen der Verbundenheit der Oppauer mit dem Verein und seinen Mitgliedern sei. „Das Fischerfest soll ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender bleiben“, lautete sein Plädoyer. Daher liege es ihm am Herzen, dass das Fest auch für kommende Generationen erhalten bleibt. Unterstützung findet er sicherlich bei den Verantwortlichen in der Politik, die zur offiziellen Eröffnung recht zahlreich erschienen waren. Neben Ortsvorsteher Udo Scheuermann, Stadträten und Ortsbeiräten fand auch die Europaabgeordnete Jutta Steinruck den Weg ins Festzelt. Gemeinsam mit ihr rückte der Ortsvorsteher dem Festbierfass auf die Pelle. Oft machen sich die Honoratioren einen Spaß daraus, beim Fassanstich daneben zu schlagen. Sicherlich unbeabsichtigt demolierte Scheuermann am Freitagnachmittag den Zapfhahn. Erst mit Hilfe eines Schraubenziehers sprudelte der erfrischende Gerstensaft in die bereit gestellten Maßkrüge. Mit gediegener Tanz- und Unterhaltungsmusik des Duos New Mercurys und humoristischen Einlagen konnte dann der traditionelle Familien- und Seniorennachmittag seinen Lauf nehmen. Karin und Peter Bilhöfer präsentierten sich wie gewohnt als zänkisches Ehepaar, das mit ätzendem Spott übereinander herzog. Der Satz „Frauen sind wie Wolken, wenn sie sich verziehen, gibt es schönes Wetter“ war bestimmt nicht als Liebeserklärung gemeint. Der Hinweis auf die sprechende Waage, die zu ihrer Besitzerin sagt „Bitte nur eine Person draufstellen“ war ein weiteres Beispiel für den deftigen Humor. Auch die Lokalmatadoren Hans-Peter Schmitt und Hubert V. Eisenhauer sowie der Mundenheimer Fasnachter Hans Schmitt sorgten für beste Unterhaltung. Der weitere Festverlauf war wetterbedingt durchwachsen, bilanzierte Klaus Urban am Sonntag nach dem Frühschoppen, der vom Shantychor der Edigheimer Thalia Harmonie musikalisch umrahmt wurde. Egal wie der Publikumszuspruch sei, es müssten immer alle Positionen beim Verkauf und in der Fischbraterei besetzt sein. „Aber wir machen das gerne, weil wir für den Verein was bewegen wollen“, meinte das ehemalige Vorstandmitglied. Friedrich Poh erklärte, dass beim Fisch alles wunderbar gelaufen sei, denn „Fisch geht immer“. Das launische Wetter spüre man vielmehr am Getränkeumsatz. Für die vielen Helfer hinter den Kulissen war es an den Fritteusen sicherlich nicht ganz so schweißtreibend wie bei hochsommerlichen Temperaturen. So sah es auch Robert Beise aus Frankenthal, der seit Jahren zum Team der Fischbräterei gehört. „Das gute Essen und die Musik – das spricht uns an“, antwortete Karoly Nemeth auf die Frage, was ihm am Oppauer Fischerfest gefällt. Der Speyerer mit ungarischen Wurzeln arbeitet in der BASF und gehört zu den vielen Anilinern, die alljährlich auf dem Weg in den Feierabend, in der Mittagspause oder auch in der Freizeit zum Fischerfest kommen.