Ludwigshafen Freie Fahrt: Neue Fahrradstraßen in Oppau und Edigheim

Antje Schröder, Alexander Thewalt, Manfred Lauer und David Williams (von links) weihen die neue Fahrradstraße in Oppau ein.
Antje Schröder, Alexander Thewalt, Manfred Lauer und David Williams (von links) weihen die neue Fahrradstraße in Oppau ein.

In Oppau und Edigheim gibt es zwei neue Fahrradstraßen. Das bedeutet für alle Verkehrsteilnehmer: neue Spielregeln. Wer die Strecke befahren darf, was sich ändert und wie Autofahrer sich verhalten müssen.

Die neue Fahrradstraße wird am sonnigen Donnerstagmittag schon von vielen Fahrradfahrern genutzt. Unter anderem von Ortsbeirätin Antje Schröder (Grüne) aus Oppau. Sie fahre selbst fast alles mit dem Fahrrad und habe die Fahrradstraße beantragt. Das sei schon vor drei Jahren gewesen. Zuerst habe die Stadt den Antrag abgelehnt. „Alle dachten, man dürfe die Straße nicht mehr mit Autos befahren“, erklärt Schröder. Scheinbar habe niemand wirklich gewusst, was eine Fahrradstraße überhaupt sei.

Oppaus Fahrradpaten

Mit der Unterstützung der beiden ehrenamtlichen Fahrradpaten Manfred Lauer und David Williams habe sie den Antrag doch noch durchgekriegt, erzählt Schröder. Nun ist die Bad-Aussee-Straße im Bereich zwischen der Rheinstraße und der Bürgermeister-Trupp-Straße als Fahrradstraße ausgewiesen. Bereit, um von den beiden Experten des Ludwigshafener Radwegnetzes getestet zu werden. In Edigheim haben in der Straße Im Zinkig ab sofort Fahrradfahrer Vorrang.

Zu übersehen ist die Fahrradstraße in Oppau auf keinen Fall. Neben den üblichen Verkehrsschildern wurden große piktografische Markierungen an beiden Enden auf die Fahrbahn aufgetragen. So können alle Verkehrsteilnehmer die Strecke problemlos als Fahrradstraße erkennen. Aber was bedeutet das für sie?

Die Regeln

Für Radfahrer heißt das vor allem: mehr Sicherheit. Elektrische Fahrräder oder Tretroller bis zu 25 Kilometer pro Stunde fahren laut Stadt nach den gleichen Regeln wie normale Räder. Nur radelnde Kinder unter acht Jahren müssten auf dem Gehweg fahren. Autos, Motorräder und Roller dürfen nach Angaben der Stadt in diesem Fall weiter auf der Strecke fahren, sind dem Radverkehr aber untergeordnet. „Es besteht also ein Vorrang des Radverkehrs, Autos sind quasi nur zu Gast in einer Fahrradstraße“, erklärt Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt (parteilos).

Im Detail: Autofahrer dürfen nach Angaben der Stadt bis zu 30 Stundenkilometer fahren. Allerdings könnten Radfahrer auch nebeneinander fahren und dürften nur mit einem Abstand von 1,5 Metern überholt werden. Das dürfe sie weder gefährden noch behindern. Eventuell müssten Kraftfahrzeuge den Radfahrern langsam hinterherfahren.

Und wie steht es um die Parkplätze? In der Bad-Aussee-Straße darf weiterhin geparkt werden, da sie für alle Verkehrsteilnehmer freigegeben ist, erläutert die Stadtverwaltung.

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